Forum Kultur in Algasing:Bayerisch-klassisches Musikfestival

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Der in Erding aufgewachsene und in Dorfen lebende Komponist Andreas Begert. (Foto: Josephine Roy/OH)

Der Komponist Andreas Begert veranstaltet Ende Juni die ersten Dorfener Festspiele. Drei Konzertabende mit vier Welturaufführungen, mit den Münchner Symphoniker und zwei weiteren renommierten Ensembles sowie Solistinnen und Solisten.

Von Florian Tempel, Dorfen

Dorfen ist eine Musikstadt. Hier gibt es seit Jahren große Oper im kleinen Format, der Freiluft-"Faust" zum Stadtjubiläum war natürlich mit Originalmusik, das fünfte internationale Saitenfestival wurde wieder von Gitarren-Weltstar Pepe Romero eröffnet und Grammy-Gewinnerin Gaby Moreno trat auch schon zweimal im Jakobmayer auf. Das ist nur ein kleiner Ausschnitt jüngerer Ereignisse und nur die Überleitung zum nächsten Großereignis. Ende Juni finden die ersten Dorfener Festspiele im Forum Kultur der Barmherzigen Brüdern in Algasing statt: Drei Konzertabende mit vier Welturaufführungen, mit den Münchner Symphoniker und zwei weiteren tollen Ensembles sowie großartigen Solistinnen und Solisten.

Künstlerischer Leiter und Veranstalter der Festspiele ist der in Erding aufgewachsene und in Dorfen lebende Komponist Andreas Begert. Im Dezember wurde seine Bayerische Weihnachtskantate in Algasing uraufgeführt, begleitet von einer Kunstaktion. Auch wenn die Organisation der Festspiele nun ganz in seiner Hand liegt, "wird das wieder ein schönes, gemeinsames Projekt", sagt der 33-Jährige.

Das Gemeinsame Wohnen hat sich nach außen geöffnet und ist zum Veranstaltungsort und kulturellen Treffpunkt geworden. Im Forum Kultur in Algasing finden seit eineinhalb Jahren alle paar Wochen Konzerte statt. Hier geht fast alles. "Die Bühne ist relativ groß", sagt Andreas Begert, und im Saal ist für etwa 200 Besucherinnen und Besucher Platz.

Der Kontrabassist Alexander Weiskopf ist gebürtiger Dorfener. (Foto: Tobias Hase/OH)
Rebekka Hartmann ist 2012 mit dem Echo-Klassik-Preis ausgezeichnet worden. (Foto: Sophia Müller/OH)

Der erste Abend am Freitag, 28. Juni, ist Begerts Geburtstag. Er beschenkt sich und alle, die kommen wollen, mit einem außergewöhnlichen Konzert. Er hat die Münchner Symphoniker engagiert, die in einer Mozart-Besetzung mit zwei Dutzend Streichern, zwei Hörnern und zwei Oboen anreisen werden. Begerts Bruder Markus Bauer wird das Orchester dirigieren.

Auf dem Programm stehen zwei Werke. Zunächst das Kontrabasskonzert des Mozart-Zeitgenossen Johann Baptist Vanhal. Solist ist der 28-jährige Alexander Weiskopf. Er ist gebürtiger Dorfener, hat in der Jugend oft zusammen mit Begert Musik gespielt, war Solo-Kontrabassist des Rundfunk-Sinfonieorchesters in Berlin und ist seit drei Jahren Mitglied der Münchner Philharmoniker. Danach spielt die Echo-Preisträgerin Rebekka Hartmann auf ihrer Stradivari ein Violinkonzert, das Begert extra für diesen Tag komponiert hat. Ein neoklassisches Stück, das in der Gegenüberstellung zum vorausgegangenen Kontrabasskonzert steht.

Am Samstag, 29. Juni, folgt ein Konzertabend mit Vokalmusik. Das Gesangsensemble Vokalzirkel besteht aus vier Sängerinnen und vier Sängern, die alle auch als Solistinnen und Solisten arbeiten und in ähnlichem Alter wie Begert sind. Die Pianistin Anna Gebhardt begleitet am Flügel, sein Bruder Markus dirigiert. Auch in diesem Konzert gibt es eine Gegenüberstellung von einem älteren Werk und neuen Kompositionen. Zunächst erklingt der Liederzyklus "From The Bavarian Highlands", den Edward Elgar 1896 nach einem Ferienaufenthalt in Garmisch geschrieben hat. Im zweiten Teil stehen die "Heine-Lieder" des 1959 in Freising geborenen Peter Wittrich auf dem Programm sowie die Welturaufführung von "Kein schöner Land", einem Werk des 37-jährigen Münchner Komponisten Mathias Rehfeldt.

Auch ein Stück des Dorfener Komponisten Ernst Bartmann wird uraufgeführt. (Foto: privat)

Der Abschluss am Sonntag, 30. Juni, hat wieder starken lokalen Bezug. In der Formation Goldmund, die aus sechs Musikern der Münchner Philharmoniker und der Sängerin Anna Veit besteht, spielen der Hubensteiner Hornist Ulrich Haider sowie der Trompeter Bernhard Peschl aus Dorfen. Nach Lied-Klassikern von Georg Kreisler und Hugo Wiener werden Stücke des Dorfener Komponisten Ernst Bartmann und von Andreas Begert uraufgeführt.

Dorfener Festspiele , 28., 29. und 30. Juni, jeweils 20 Uhr, Forum Kultur Algasing, Vorverkauf auf www.dorfenerfestspiele.de und ab 6. Mai bei Ticket Treff Dorfen, 08081/1393.

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Für seine "Bayerischen Symphonie" bezieht der Dorfener Komponist Andreas Begert Inspiration aus seiner Kindheit und Texten bayerischer Autorinnen. Auch das Mitwirken seines Bruders Markus Bauer und seines Onkels Rudi Bauer bringt die Grundidee seines Werkes zum Ausdruck.

Von Florian Tempel

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