Am 2. April 1919 versammeln sich im Münchner-Kindl-Keller in der Au viele von Not und Elend der Nachkriegszeit geplagte Menschen. Lebensmittel sind knapp, Jobs auch, Wohnungen kaum zu bezahlen. Die Wut ist groß, sie entlädt sich in der Forderung, sämtliche Mietshäuser im Stadtgebiet zu enteignen, mit Ausnahme der Einfamilienhäuser. Zur Bekräftigung des Beschlusses will man vom 15. April an keine Miete mehr bezahlen.
Wohnen und Mieten:Enteignen oder nicht?
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In Berlin wird darüber diskutiert, Wohnungskonzerne zu enteignen. Auch die Münchner Jusos fordern ein entsprechendes Gesetz. Über Mieter, die nach Lösungen suchen und eine Debatte, die sich zuspitzt.
Von Heiner Effern und Anna Hoben
Immobilien:Wer Neubauten verhindert, sollte notfalls enteignet werden
Eigentum verpflichtet, sagt das Grundgesetz. Wenn Einzelne verhindern, dass Tausende wohnen können, muss der Staat deshalb Härte zeigen.
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