Einzelhandel:Keine Autos, mehr Passanten

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Die Zahl der Fußgänger ist in der Sendlinger Straße stark gestiegen

Nirgends ist es so voll wie am Stachus. Zumindest, wenn man sich die Straßen in der Münchner Innenstadt ansieht. Mehr als 6400 Menschen laufen innerhalb einer Stunde dort vorbei. Und auf dem zweiten Platz folgt dann gleich die Neuhauser Straße, die zum Stachus führt. Diese Zahlen hat der Immobilienverband Deutschland Region Süd erhoben, und die ersten Plätze mögen wenig überraschend sein, aber eine Straße hat sich durchaus verändert: die Sendlinger Straße.

Seit zwei Jahren dürfen dort keine Autos mehr fahren, und deshalb sind dort nun offenbar mehr Menschen unterwegs als in der Vergangenheit, zumindest in dem Abschnitt in der Nähe des Marienplatzes. Knapp 3000 Menschen laufen innerhalb einer Stunde an den Läden entlang - vor vier Jahren waren es noch deutlich unter 2000 Passanten. Im hinteren Teil der Straße ist der Effekt allerdings nicht so groß wie am Beginn, was wohl unter anderem an der Hofstatt liegt und auch an bekannten Läden wie etwa Abercrombie&Fitch auf der gleichen Höhe. Am ersten Abschnitt der Sendlinger Straße sind der Studie zufolge etwa doppelt so viele Menschen unterwegs wie im hinteren Abschnitt.

Manche kleinen Straßen können mit den großen aber durchaus mithalten. Unter anderem, weil sie von einem beliebten Ort zum nächsten führen. Die Rosenstraße zum Beispiel liegt in der Statistik vor der Sendlinger Straße und weit vor der Maximilianstraße. In letzterer setzen die Designershops jedoch auch nicht auf die Vielzahl an Besucherinnen und Besuchern, sondern auf ein paar ausgewählte mit genügend großem Geldbeutel. In der kleineren Rosenstraße sind im Schnitt innerhalb einer Stunde mehr als 4000 Menschen unterwegs, was sich vor allem dadurch erklärt, dass die Menschen vom Marienplatz zum Rindermarkt und zum Sendlinger Tor laufen - oder andersherum.

Die Mieten für einen Laden in der Münchner Innenstadt sind nach wie vor immens hoch und freie Flächen gibt es kaum noch: Ein Geschäft in bester Lage mit 80 Quadratmetern und einem Schaufenster von fünf Metern kostet dem Immobilienverband zufolge momentan mehr als 410 Euro pro Quadratmeter. Die Miete für ein größeres Geschäft mit 200 Quadratmetern liegt bei 320 Euro pro Quadratmeter. Die Mieten sind zuletzt nicht gestiegen - sondern waren schon so hoch.

© SZ vom 26.06.2019 / Ratz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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