Forstwirtschaft:Nachwuchs im Zornedinger Wald

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Ganz so groß wie die Bäume in Taglaching, wo Revierförsterin Kirsten Joas hier steht, sind die Setzlinge im Zornedinger Wald noch nicht. (Foto: Christian Endt)

Die Gemeinde ist mit rund 25 Hektar einer der größten kommunalen Forstbesitzer im Landkreis Ebersberg. Das Gehölz ist inzwischen aber in die Jahre gekommen und muss verjüngt werden.

Von Andreas Junkmann, Zorneding

Aus der Luft betrachtet sieht man den Zornedinger Wald vor lauter Bäumen kaum. Der rund 25 Hektar große Längsstreifen, der sich im Besitz der Gemeinde befindet, erstreckt sich von der Wolfersberger Straße aus in beide Richtung inmitten anderer Gehölze. Dennoch zählt Zorneding damit zu den größten kommunalen Forstbesitzern im Landkreis Ebersberg und auch im gesamten Regierungsbezirk Oberbayern. Dort sei es, anders als im Norden des Freistaates, nämlich nicht unbedingt üblich, dass Kommunen größere Forstflächen ihr Eigen nennen, erklärte die Ebersberger Försterin Kirsten Joas in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates. Damit das ökologische Kleinod weiter gedeihen kann und gegen den fortschreitenden Klimawandel gerüstet ist, braucht es über die nächsten Jahren hinweg eine Verjüngungskur.

"Der Zornedinger Gemeindewald ist ein Stück weit überaltert", sagte Joas. Das erhöhe das Risiko für Käferbefall und Sturmschäden, besonders bei den Fichten. Um dem vorzubeugen, soll das Gehölz in nächster Zeit großzügig umgebaut werden - hin zu einem Misch- und klimaneutralen Wald. Dazu müssen die alten Fichten entfernt und neue Bäume eingesetzt werden, wie Joas erklärte. "Es muss eine Zeit lang mehr entnommen werden, als nachwächst", so die Försterin. Das ist bei kommunalen Wäldern eigentlich unüblich, denn die Gemeinden seien dazu verpflichtet, ihren Bestand "vorbildlich zu bewirtschaften", sagte Joas - also nicht mehr Holz zu schlagen, als nachwachsen kann.

Künftig sollen im Zornedinger Wald auch Eichen und Tannen wachsen

Im Zornedinger Wald klaffen auf den ersten Blick nun aber bereits einige Lücken, denn für den derzeit laufenden Rathausanbau verwendet die Gemeinde unter anderem Materialien aus dem eigenen Forst. "Man kann sich vor Ort im Wald anschauen, wo das Holz für das Rathaus herkommt", sagte Joas. Die dadurch entstandenen Kahlstellen seien aber eigentlich gar keine, denn neue Bäume seien dort bereits eingesetzt. Künftig sollen im Zornedinger Wald dann auch Eichen und Tannen wachsen - Baumarten, die es bisher dort noch gar nicht gab.

Einen Überblick über den Zustand des kommunalen Waldes gibt das sogenannte Forstbetriebsgutachten. Jener Statusbericht war für Zorneding ausgelaufen und musste erneuert werden, das aktuelle Gutachten soll nun wieder 20 Jahre lang gültig sein. Darin festgehalten wird neben dem Bestand auch der Fahrplan, wie der Wald in dieser Zeit bewirtschaftet werden soll. Allzu viel dürfte zumindest in den nächsten fünf Jahren aber nicht passieren, denn, erklärte die Försterin, der für das Rathaus notwendige Einschlag müsse nun wieder zuwachsen.

Der Rathausanbau mit gemeindeeigenem Holz soll ein Leuchtturm-Projekt werden

Dass Zorneding überhaupt eigenes Holz für den Bau seiner Behörde verwendet hat, ist nicht nur nachhaltig, sondern könnte der Gemeinde womöglich sogar einen Preis einbringen: Wie Joas sehr zur Freude der Gemeinderäte ankündigte, will sie den Zornedinger Rathausanbau als Leuchtturm-Projekt bei einem Wettbewerb des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten vorschlagen. Und die Chancen, dass der Sieger aus dem Landkreis Ebersberg kommt, stehen dem Vernehmen nach nicht so schlecht.

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