Vaterstetten:Furioses Jubiläum

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Ehre, wem Ehre gebührt: Kurt Schneeweis, Intendant der Vaterstettener Rathauskonzerte (2. von links), erhält Dank von Seiten der Musiker genauso wie von Bürgermeister Leonhard Spitzauer (3. von links). (Foto: Gemeinde Vaterstetten/oh)

Zum 45. Geburtstag der Rathauskonzerte gibt es ein Feuerwerk von gleich zwei hochkarätigen Ensembles sowie eine spontane Laudatio.

Von Anja Blum, Vaterstetten

Sogar ein doppeltes Jubiläum hatten die Vaterstettener Rathauskonzerte nun zu feiern - und der Abend geriet entsprechend furios. Seit bereits 45 Jahren gibt es die renommierte Reihe, und kürzlich fand die genau 450. Ausgabe statt, mit opulenter Besetzung. In der Reitsberger Halle gab es gleich zwei hochkarätige Ensembles zu erleben, nämlich Quadro Nuevo und Harmonic Brass.

Die Instrumentalisten befeuerten mehr als 400 Besucherinnen und Besucher mit fetziger Musik, manchmal zusammen, aber auch jedes Ensemble für sich. Den Beginn machte Ravels "Bolero", der sich langsam anschlich und bis zum explosiven Finale steigerte, sodass man kein Symphonie-Orchester vermisste. Weiter ging es mit Musik von Nino Rota aus dem Fellini-Film "La Strada", die die ganze Sensibilität der Ensembles zeigte. Kompositionen des Quadro-Nuevo-Mitglieds Andreas Hinterseer und des in Vaterstetten ansässigen Chris Gall folgten ebenso wie "Die Reise nach Batum zum Goldenen Vlies". Andreas Binder von Harmonic Brass steuerte ein dreisätziges "Concerto italiano" bei, und von Henri Mancini erklang nach einem Täuschungsmanöver mit den Anfangstakten von "The Pink Panther" ein nicht so bekanntes Werk namens "Better tonight", bevor der "Säbeltanz" von Aram Chatschaturjan den offiziellen Teil beschloss.

"Quadro Nuevo" (hier im Bild) und "Harmonic Brass" zünden in der Reitsberger Halle ein musikalisches Jubiläumsfeuerwerk. (Foto: Gemeinde Vaterstetten/oh)

Doch damit nicht genug, denn Musiker lieben es ja zu improvisieren. Also hob Mulo Francel, Saxofonist von Quadro Nuevo, spontan an zu einer kleinen Laudatio auf Kurt Schneeweis, den Gründer und Intendanten der Rathauskonzerte. Von einer solchen Reihe 450 Ausgaben zu organisieren, sei eine gewaltige Leistung, sagte Francel. "Und für eine Gemeinschaft ist es von unschätzbarem Wert, wenn sich ein Einzelner mit so viel Sachverstand, Arbeitszeit und Leidenschaft der Aufführung von handgemachter Musik widmet."

Er selbst habe sein erstes Rathauskonzert im Duo mit der Harfenistin Evelyn Huber etwa 1998 gespielt, so der Saxofonist, damals noch tatsächlich im inzwischen nicht mehr nutzbaren Vaterstettener Rathaus. "Herr Schneeweis war dabei und hat uns persönlich betreut. Wie auch bei allen weiteren Konzerten, bis heute." Dafür und für alles andere wolle Quadro Nueovo ihm aus tiefstem Herzen danken. Es folgte noch "Oblivion" von Astor Piazzolla als Zugabe - und vom inzwischen stehenden Publikum gab es frenetischen Beifall.

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