Afghane in München:"Ich weiß, wie es ist, Flüchtling zu sein"

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Rustam Mardan ist inzwischen in München angekommen - und hat eine ukrainische Flüchtlingsfamilie bei sich aufgenommen. (Foto: Robert Haas)

Rustam Mardan ist vor sechs Jahren aus Afghanistan nach Deutschland geflohen. Nun hat er Verwandte aus der Ukraine bei sich aufgenommen. Eine Geschichte übers Verlieren von Heimat - und übers Wiederfinden.

Von Alexandra Leuthner, Vaterstetten/München

Rustam Mardan kam 2016 nach München. Er ist über Leichen gestiegen, hat acht Stunden lang mit zwei anderen Flüchtlingen in einem Kofferraum gelegen, hat zweimal versucht, auf ein Boot zu kommen, das ihn übers Meer nach Griechenland bringen sollte. In einem bulgarischen Wald ist er verhaftet worden, sein Handy und sein Geld wurden ihm abgenommen, er kam für eine Woche in ein Gefängnis. Zu Fuß ist er durch Serbien, Slowenien und Ungarn bis an die österreichische Grenze gelaufen. Eineinhalb Jahre lang wussten seine Eltern nicht, wo ihr Sohn war, ob er noch lebte. Als Rustam in Deutschland ankam, war er 22 Jahre alt.

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