Kandidatennominierung:Aufs Södern verzichtet

Thomas Huber hat bei der Nominierungsveranstaltung eine ernste Rede gehalten. Das ist den schwierigen Zeiten angemessen.

Kommentar von Barbara Mooser

Thomas Huber ist Markus Söder sehr nahe. Nicht nur, was die politischen Ziele betrifft, oft auch ganz wörtlich gesehen: Folgt man Huber auf Instagram, hat man gefühlt jeden zweiten Tag Selfies des Grafingers mit dem Ministerpräsidenten in der Timeline. Ein gutes Verhältnis zum Chef schadet der Parteikarriere Hubers sicher nicht - schließlich wird immer wieder spekuliert, dass es nur eine Frage der Zeit sein kann, bis Huber einen Platz im Kabinett erobert.

Am Freitag aber war Huber ein gutes Stück von Söder entfernt, wenn auch nicht inhaltlich, denn der Ministerpräsident fände an der Rede des frisch nominierten Kandidaten wahrscheinlich wenig auszusetzen. Während man sich aber bei Söder in letzter Zeit manchmal fragt, ob er auf einem anderen Planeten lebt - einem, auf dem Gendern gefährlicher ist als Corona und Putin zusammen, und auf dem es eine Rolle spielt, welche Frisur ein Politiker hat -, hat Thomas Huber am Freitag auf dergleichen verzichtet, und entsprechend auch auf Lacher und Applaus. Statt dessen hat er eine Rede gehalten, die der aktuellen Situation angemessen ist: ernst und mit Fokus auf richtige Probleme - davon gibt es bekanntlich genügend.

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