München/Vaterstetten:Carecon übernimmt Seniorenpark

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Der Seniorenwohnpark in Vaterstetten wechselt im neuen Jahr den Betreiber. Wie das Landgericht München II mitteilte, kündigte der bisherige Träger, die rheinland-pfälzische Firma GSD, am Dienstag seinen Rückzug an. Von 1. Januar an wird die landkreisweit größte Senioreneinrichtung nun von der Vaterstettener Firma Carecon betrieben. In einer gemeinsamen Erklärung mit dem Ebersberger Landratsamt teilten GSD und Carecon zudem mit, dass die Verträge aller Bewohner des Seniorenwohnparks "automatisch übernommen" würden. Erhalten bleibt auch die Belegschaft. Alle bisherigen Mitarbeiter der GSD wechseln zum 1. Januar zur Carecon.

Nach einer so schnellen Einigung sah es zuletzt eigentlich nicht aus, vorausgegangen war ein längerer Rechtsstreit zwischen der GSD und Oskar Conle, dem Eigentümer der Immobilie und des Grundstücks an der Fasanenstraße in Vaterstetten. Bei dem Streit ging es um ausstehende Pachtzahlungen der GSD, und um die Frage, wann der Pachtvertrag enden solle. Jochen Adam, Geschäftsleiter der GSD, hatte stets betont, dass der Vertrag seiner Firma erst Ende 2017 auslaufe, die Carecon, bei der Conle zu den Firmen-Mitbegründern gehört, pochte hingegen auf ein Vertragsende im Dezember 2016. Laut Landgericht hat die GSD die Räumungsaufforderung des Inhabers nun aber doch anerkannt.

In der Erklärung ist von einer "gütlichen Einigung" die Rede; dafür seien "intensive Gespräche unter der professionellen Leitung des Landrates und seiner Mitarbeiter notwendig" gewesen, erklären der künftige Heimleiter Stefan Mayer von der Carecon und GSD-Chef Adam. Mit der Einigung, so hieß es, würden auch alle anhängigen Gerichtsverfahren beigelegt. Bei den fehlenden Zahlungen, um die es der Carecon ging, handelte es sich um etwa 1,8 Millionen Euro, wie die Einigung darüber im Detail aussieht, darüber gaben die Beteiligten keine Auskunft. Landrat Robert Niedergesäß zeigte sich erleichtert, zumal es "nicht zu jedem Zeitpunkt" nach einer "einvernehmlichen Übergabe" ausgesehen habe. Umso mehr sei es "ein Befreiungsschlag und eine sehr große Erleichterung insbesondere für die gut 250 Bewohner, deren Angehörige und die über 140 Mitarbeiter des Seniorenwohnparks".

© SZ vom 14.12.2016 / koei - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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