Wo früher mächtige Pappeln das geschwungene Sträßchen flankiert haben, stehen jetzt nur noch große Baumstümpfe: Die Pappeln an der Allee hinter dem Reithof in Niederseeon sind inzwischen gefällt worden. Angekündigt hatten das die Gemeinde und die Untere Naturschutzbehörde im Landratsamt bereits vor einigen Wochen, es war wohl ein Schritt, der sich kaum mehr vermeiden ließ. Die Pappeln, die ohnehin zu den Baumarten mit einer eher geringen Lebenserwartung zählen, waren schon alt und teilweise brüchig, dazu litten sie unter Bodenverdichtung, Hitze vom Asphalt und Mistelbefall.
In Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde entschloss sich die Gemeinde, nicht nur einzelne Bäume zu ersetzen, sondern die Allee ganz neu anzulegen. Momentan stehen noch Stämme einiger alter Pappeln, sie sollen Tieren als Rückzugsraum dienen. Zwischen die Wurzelstöcke der alten Bäume werden dann im Herbst die neuen gepflanzt.
Das Bedauern über die Fällung sei natürlich groß, sagt Bürgermeister Michael Eisenschmid, aber man sei sehr transparent mit der Sache umgegangen und habe auch an einem Bauzaun über die Gründe informiert, deshalb könnten die Menschen die Maßnahme nachvollziehen: "Ich habe jedenfalls keine negative Rückmeldung bekommen." Sehr positiv werde aufgenommen, dass sofort eine Ersatz-Allee gepflanzt werden soll, es gebe bereits viele Interessenten für Baum-Patenschaften, erzählt der Bürgermeister. In Kürze wird man sich auf der Homepage der Gemeinde über das Projekt informieren können. Zwar werden Spender künftig nicht ihren eigenen Baum an der Allee besuchen können, aber wer großzügig spendet - also 250 Euro oder mehr - wird auf einem Täfelchen am Anfang der Allee verewigt.
