Mitten im Wald:Lebt ein Bär im Ebersberger Forst?

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Wie eine junge Fährtenleserin einen sensationellen Fund wittert.

Glosse von Anja Blum

Der Wald sei ein spannender Ort, an dem es viel zu entdecken gebe, sagen jene, die Mensch und Natur gerne wieder näher beieinander sähen. Und ja, ein Spaziergang durch den Ebersberger Forst kann eine Wohltat sein. Die feuchte, mit diversen Gerüchen geschwängerte Luft, das Licht, wie es durch die Wipfel fällt, das raschelnde Laub, das weiche Moos, die Stille... Kein Wunder, dass so viele alltagsgestresste Menschen hier Erholung suchen und finden. Aber spannend? Das ist der Wald, zumindest für die Ebersberger wahrscheinlich nicht wirklich. Liegt all das Schöne doch direkt vor der Haustür, ist ihnen womöglich längst besser bekannt als die eigene Westentasche. Da bräuchte es schon ein ziemlich kindliches Gemüt, um immer wieder überrascht zu sein, oder?

Für die Kleinen nämlich ist der Forst tatsächlich jedes Mal ein Abenteuerland, in dem man ganz viel Aufregendes entdecken kann: Diamantsteine oder Preziosen aus Holz, schwere Waffen, allerhand geheime Verstecke und Klettermöglichkeiten, Pfützen und Matsch, silbrige Spinnweben, giftige Pilze und manchmal sogar grunzende Wildschweine. Und wenn dann noch die Fantasie ins Spiel kommt, ist es gedanklich überhaupt nicht mehr weit zu Fuchsbau, Räuberhöhle und Co. Dann wittert die junge Fährtenleserin auch ganz schnell einen sensationellen Fund: Wie riesig diese Tatze ist!

Das kann kein Hund, das muss ein Bär gewesen sein, mindestens. Meister Petz lebt im Ebersberger Forst, wer hätte das gedacht? Komisch nur, dass außer dem einen Abdruck weit und breit kein zweiter zu sehen ist. "Ach was, dann ist der Bär eben auf einem Bein gehüpft", wischt die Tochter geschwind alle Zweifel vom Tisch. "Und springen kann der ja sehr weit." Also haben sie doch recht, die ganzen Umweltpädagogen: Mit wachen Sinnen durch den Wald zu gehen, das lohnt sich. Immer.

© SZ vom 01.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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