Landtagswahl im Landkreis Ebersberg:"Wenn schon Protestwahl, dann weiß-blau"

Robert Böhnlein ist in Ebersberg der Kandidat der Bayernpartei für die Landtagswahl. Er möchte vor allem auf Bildung setzen, um das Handwerk aufzuwerten und das Gefühl für regionale Verwurzelung zu stärken.

Von Merlin Wassermann, Ebersberg

Robert Böhnlein, 53, war eigentlich Pyrotechniker. "Doch dann kam Corona", erzählt er. Und da habe er mit 52 Jahren eine Umschulung zum Heizungsbauer begonnen. Dem Handwerk ist Böhnlein also treu geblieben. Für dieses will er sich auch im Landtag als Kandidat der Bayernpartei einsetzen, bei der er seit 2017 Mitglied ist. Besonders das Thema Bildung sei ihm wichtig. Dadurch möchte er das Handwerk aufwerten, dort herrsche überall Fachkräftemangel und die Branche könnte sowohl Mittelschülern als auch Abiturienten eine gute Perspektive bieten. Auch müsse Kindern besser vermittelt werden, wo ihre Lebensmittel herkommen.

Böhnlein verstehe die Resignation, die Bürger gegenüber der Bundes- und Landesregierung verspüren. Doch "anstatt ins extreme linke oder rechte Lager zu rutschen", schlägt er vor: "Wenn schon Protestwahl, dann weiß-blau." Ärger mit einer anderen Protestpartei ist für Böhnlein nicht neu, im Sommer 2020 verlor er wegen der AfD sein erst im März zuvor gewonnenes Kreistagsmandat. Da es zunächst Unklarheiten über die Wählbarkeit eines AfD-Bewerbers gab, hatte die Bayernpartei zwei Sitze zugesprochen bekommen. Was die Regierung von Oberbayern indes später revidierte, die Bayernpartei musste einen ihrer Kreistagssitze räumen.

In seine kurze Zeit im Kreistag fiel die Kontroverse um eine alte Eiche, die ursprünglich dem Neubau der Kreisstraße EBE 8 bei Grafing hätte weichen müssen. Böhnlein erklärte damals, dass die Eiche "300 Jahre bayerische Geschichte erlebt" hat, und man dafür sorgen wolle, "dass sie noch künftige 300 Jahre Geschichte erleben kann."

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