Flüchtlinge im Landkreis Ebersberg:Neue Unterkunft in Vaterstetten

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Auf dem Grundstück in der Verdistraße neben der Vaterstettener Feuerwehr wird der Landkreis Ebersberg eine Flüchtlingsunterkunft bauen. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Wie bereits 2015 soll auf dem Grundstück neben der Feuerwehr ein Containerdorf entstehen, bauen wird dieses der Landkreis.

Von Wieland Bögel, Vaterstetten

Dé­jà-vu in der Verdistraße: Auf dem Grundstück neben der Feuerwehr und dem Schützenheim soll demnächst eine Unterkunft für Flüchtlinge gebaut werden. Dies hat Bürgermeister Leonhard Spitzauer (CSU) am Mittwoch mitgeteilt. Bis zu 80 Personen sollen dort einmal leben, bauen wird die Anlage der Landkreis Ebersberg, die Gemeinde stellt dazu das Grundstück zur Verfügung.

Bereits ab 2015 gab es neben der Feuerwehr in Vaterstetten eine Flüchtlingsunterkunft. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Bereits ab 2015 war das Grundstück für die Unterbringung von Flüchtlingen genutzt worden, diesmal soll die Nutzung voraussichtlich drei Jahre dauern. "Ich habe das Grundstück dem Landratsamt unterstützend angeboten. Dieses Angebot wurde am Montag angenommen", erläutert Spitzauer. "Wir schließen dazu einen Pachtvertrag mit dem Landratsamt." Dies sei wegen der hohen Dringlichkeit in Form einer Eilentscheidung erfolgt, über diese wurde der eigentlich zuständige Haupt- und Familienausschuss am Mittwochabend informiert.

Der Bürgermeister verwahrt sich gegen Vorwürfe, seine Gemeinde tue nicht genug

Spitzauer ging auch auf Äußerungen aus anderen Gemeinden ein. Aus Grafing war zuletzt der Vorwurf gekommen, Vaterstetten würde nichts für die Unterbringung von Flüchtlingen tun. "Wir haben bereits 2016 ein großes gemeindeeigenes Grundstück für die Bebauung durch den Freistaat freigegeben, wo seit vielen Jahren über 100 Personen untergebracht sind." Gemeint ist die Unterkunft auf dem Grundstück am Föhrenweg. Das Grundstück hatte die Gemeinde dem Freistaat sogar bereits 2013 das erste Mal angeboten, als die damals dort befindliche Obdachlosenunterkunft wegen baulicher Mängel durch die neue Unterkunft am Rathaus ersetzt wurde. Seit Mai 2018 leben in dem Haus am Föhrenweg 100 Flüchtlinge.

"Dass diese in der Flüchtlingsstatistik nicht mitzählen, liegt daran, dass es sich dort um sogenannte Kontingentflüchtlinge handelt, die in den Zahlen des Landratsamts nicht erfasst sind", erläutert Spitzauer. "Insofern sollten wir in den Kommunen jeder an seiner Stelle das Mögliche tun und uns nicht gegenseitig vorrechnen, was wir für andere für richtig halten."

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