Wohnen im Landkreis Ebersberg:Mieten steigen weiter

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Die drei Hochhäuser in Obersendling sollen 61, 68 und 75 Meter hoch werden. (Foto: Florian Peljak)

Das Marktforschungsinstitut IVD macht den schleppenden Wohnungsbau für die Preissteigerung verantwortlich.

Von Wieland Bögel, Ebersberg/München

Bereits seit einiger Zeit zeichnet sich bei der Entwicklung Immobilienpreise eine Seitwärts- teilweise sogar eine Abwärtsbewegung ab. Dies hatte etwa die Kreissparkasse München-Starnberg-Ebersberg schon Anfang des Jahres prognostiziert. Welche Folgen diese Entwicklung auf die Mietpreise hat, dazu gibt es nun eine aktuelle Erhebung des Marktforschungsinstitut des Immobilienverbandes Deutschland (IVD).

Dort erwartet man, dass die Mieten in der nächsten Zeit weiter steigen - gerade weil die Kaufpreise für Immobilien stagnieren oder sinken. Dies erklärt man beim IVD vor allem mit dem hohen Nachfragedruck, der noch einmal gestiegen sei, da es aufgrund "spürbar erschwerter Finanzierungskonditionen" derzeit trotz sinkender Kaufpreise schwieriger sei, sich ein Eigenheim zu leisten.

Gut 1,3 Prozent Aufschlag bei den Mieten gab es seit Herbst im Umland, 1,6 in München selbst

Hinzu komme eine "zu erwartende spürbar rückläufige Produktion neuer Wohnungen", so das IVD, dies deute sich aus der Entwicklung der Baugenehmigungszahlen seit Ende 2022 an. Erheblich gestiegene Finanzierungs- und Baukosten sowie eine restriktivere Kreditvergabe der Banken gegenüber Bauträgern belasteten die Bauwirtschaft erheblich, nicht selten würden Aufträge storniert oder bereits genehmigte Vorhaben zumindest temporär gestoppt.

Davon betroffen seien auch die Wohnbaugenossenschaften in München und der Region, so das IVD weiter, "die insbesondere den bezahlbaren Wohnraum schaffen sollen, der inzwischen auch im Münchner Umland sehr rar gesät ist". Mit der Folge, dass sich im Münchner Umland die Mieten für Bestandswohnungen im Halbjahresvergleich bis dieses Frühjahr um 1,3 Prozent verteuert hätten. In der Landeshauptstadt betrug der Zuwachs laut IVD im gleichen Zeitraum sogar 1,6 Prozent.

Am teuersten wohnt es sich im Landkreis in Vaterstetten, Poing kommt auf Platz zwei

Für die größeren Kommunen im Landkreis Ebersberg errechnen sich derzeit Mieten, die zwar überall ein gutes Stück unter jenen in München liegen, aber teilweise merklich über den Preisen in anderen Umlandkreisen. Wie in den vergangenen Jahren mietet man in Vaterstetten am teuersten, für im Schnitt 16,40 Euro pro Monat und Quadratmeter. Das liegt im oberen Bereich der Kommunen im S-Bahn-Bereich außerhalb der Münchner Stadtgrenzen - in der Landeshauptstadt mietet man für durchschnittliche 18,70 Euro im Monat. Spitzenreiter im Umland ist Oberhaching mit 18,40 Euro, dicht gefolgt von Starnberg mit 18,30 Euro. Am anderen Ende der Skala liegen Petershausen mit elf und Schliersee mit 9,50 Euro.

So günstig ist es im Landkreis Ebersberg nirgends, die niedrigsten Monatsmieten ermittelt das IVD noch in der Kreisstadt mit 13,40 Euro. Damit ist Ebersberg im Verhältnis zu den anderen Kreisstädten noch vergleichsweise günstig, etwa in Freising kostet der Quadratmeter 13,80 und in Erding 14,20 Euro. Auch im Landkreis Ebersberg wohnt man anderswo teurer, in Kirchseeon mit 13,50 Euro, in Markt Schwaben mit 13,80 Euro und in Zorneding mit 14 Euro. Noch etwas teurer ist es in Grafing, wo der Quadratmeter bereits 14,30 Euro kostet und in Poing mit 15,80 Euro.

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