Kulturförderung:Der Landkreis tritt ab

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Die Mobile Bühne, hier ein Bild aus dem Sommer 2021, wird stillgelegt. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Ebersberg und Grafing übernehmen die mobile Bühne.

Von Wieland Bögel, Ebersberg

Nicht von der, sondern eine Bühne tritt der Landkreis Ebersberg ab - und zwar die, auf der im vergangenen Jahr der Kultursommer stattgefunden hatte. Nun geht die mobile Bühne in den Besitz der beiden Städte Ebersberg und Grafing über, dies wurde nun im zuständigen Kreistagsausschuss bekanntgegeben.

Im Sommer 2021 war die mobile Bühne in mehreren Kommunen unterwegs, um trotz der Corona-Einschränkungen kulturelle Veranstaltungen möglich zu machen. Initiiert hatte das Projekt der Grafinger Kulturmanager Sebastian Schlagenhaufer in Zusammenarbeit mit Veranstaltern im Landkreis. Finanziert wurde das Projekt größtenteils aus Mitteln der Kulturstiftung des Bundes, 262 600 Euro hatte diese zugesagt, 25 000 Euro spendete die Kreissparkasse. Eigentümer der Bühne war der Landkreis, eingestellt war sie aber bereits damals in Grafing: Dort wurde dafür extra die Halle des alten Bauhofs umgebaut.

Nun sieht es so aus, als ob die mobile Bühne dort nicht nur auch weiterhin ihren Stützpunkt haben, sondern von dort auch betreut und verwaltet werden wird. Denn wie der Büroleiter von Landrat Robert Niedergesäß (CSU), Michael Ottl nun in der Sitzung des Ausschusses für Soziales, Familie, Bildung, Sport und Kultur (SFB) erklärte, haben Grafing und Ebersberg sich bereiterklärt, die Bühne zum Zeitwert von exakt 33 813,07 Euro zu übernehmen. Dies vor dem Hintergrund, dass der Landkreis sich nicht imstande sehe, den Betrieb der mobilen Kultureinrichtung selbst zu übernehmen. Ein Verkauf sei daher unumgänglich.

Ganz offiziell ist dieser indes noch nicht, wie Ebersbergs Bürgermeister und Kreisrat Ulrich Proske (parteilos) nach der Bekanntgabe anmerkte. Zwar habe er die Mitglieder des städtischen Kulturausschusses bereits informiert, "wir haben es im Stadtrat aber noch nicht beschlossen". Dies sei auch in Grafing noch nicht passiert, ergänzte Stadt- und Kreisrätin Ottilie Eberl (Grüne). Trotz dieser noch fehlenden Zustimmung in den beiden Gremien, scheint man zumindest seitens des Landkreises nicht ernsthaft daran zu zweifeln, dass das Geschäft zustande kommen wird. Zumindest wurde nun schon einmal angekündigt, dass es in der kommenden Sitzung des SFB-Ausschusses am 23. März Neues von der Bühne geben soll. Dann tritt Grafings Bürgermeister Christian Bauer (CSU) im Ausschuss auf und soll präsentieren, wie man den Betrieb künftig organisieren will.

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