Grafinger Kneipenfest 2023:Der Bär groovt

Lesezeit: 3 min

Das Organisationsteam des Grafinger Kneipenfests 2023: Gregor Schlederer (Wildbräu), Wolfgang Schaar (Werbering), Theresa König (Stadt Grafing), Peter Rothmoser (Werbering) und Rudi Baumann (musikalischer Leiter). (Foto: Christian Endt)

Heuer kann endlich wieder im Frühsommer bei Musik durch Grafing geschlendert werden. Beim Kneipenfest sind insgesamt 19 Bands zu hören.

Von Wieland Bögel, Grafing

Qualität aus der Region, und zwar nicht auf dem Teller, sondern auf die Ohren. Das ist in einem Satz das Konzept des Grafinger Kneipenfestes, das heuer zum ersten Mal nach drei Jahren wieder am üblichen Termin stattfinden kann. Was, wie Organisator Rudi Baumann sagt, durchaus von Bedeutung ist: Das "Frühsommer-Flair" wird vom Publikum mittlerweile erwartet.

Schließlich ist das Kneipenfest vielleicht nicht die älteste Tradition in Grafing - im Jahr 2000 fand es das erste Mal statt - aber eine, die sich regen Zuspruchs erfreut. Mit Ausnahme der beiden Corona-Jahre, wo die Veranstaltung komplett ausfiel und des vergangenen Jahres, wo Anfang September nachgefeiert wurde, hat man seitdem in Grafing den Sommeranfang stets mit einer musikalischen Kneipentour begangen. Begonnen hatte vor 23 Jahren alles mit sieben Bands in sieben Kneipen, heuer gibt es - zählt man das Jig dazu - 15 Auftrittsorte, an denen insgesamt 19 Bands zu hören sind.

Die Bands kommen allesamt aus der Region, viele sogar aus dem Landkreis

Die 16 Gruppen, für deren Akquise Baumann verantwortlich zeichnet, kommen alle wenn schon nicht aus dem Landkreis, dann doch wenigstens aus der näheren Umgebung. Für Baumann ist das eines der Merkmale, die das Grafinger Event jedes Jahr aufs Neue so einzigartig machten - und, wie er nicht ohne Stolz sagt, von so manch anderem Kneipenfestival unterscheiden. Und im Gegensatz zu diesen, seien die Grafinger Organisatoren - neben Baumann noch Peter Rothmoser und Wolfgang Schaar vom Werbering sowie Wildbräu-Chef Gregor Schlederer - nicht auf persönlichen Profit aus: "Wir machen es ehrenamtlich, die Einnahmen bleiben alle bei den Musikern."

Als einzige jedes Mal dabei: Die "Swinging G's". (Foto: Veranstalter/oh)
Außerdem dieses Jahr unter anderem mit von der Partie: "Overdrive" mit klassischem Rock... (Foto: Veranstalter)
..."Fun Can Do", die satte Grooves aus Funk & Soul, ausgefeilten Gesang und viel gute Laune versprechen... (Foto: Veranstalter)
...sowie "Bud'n'Cellar" mit Nicky Budweiser und Bine Kellermann. (Foto: Veranstalter)

Vielleicht ist das auch ein Grund dafür, dass es Jahr für Jahr wieder gelingt, die Grafinger Bars und Lokale mit Musik zu füllen. Denn auch wenn der Termin im Frühsommer bei den Gästen sehr beliebt ist - laut Rothmoser besuchen stets so um die 1000 Leute das Fest - seien gerade die Monate Juni und Juli die, in denen die Terminkalender der Musiker am vollsten sind, sagt Baumann.

Trotz der Herausforderung, an einem Sommerwochenende Bands aus der Region und dann auch noch zahlreich für einen Auftritt in Grafing zu gewinnen, gebe es schon gewisse Voraussetzungen, um beim Kneipenfest auftreten zu dürfen. Die wichtigste Regel: Es gibt keine Dauer-Engagements. Wer in einem Jahr dran war, muss mindestens im kommenden Jahr aussetzen. Eine Ausnahme gibt es: Die Swinging G's, die vor rund 20 Jahren am Grafinger Gymnasium gegründete Big Band, sind jedes Mal dabei. Auch nicht auftreten darf, wer noch keine Bühnenerfahrung hat, sagt Baumann, das geschehe auch, um Newcomer vor sich selbst zu schützen: "Wir wollen niemanden ins offene Messer laufen lassen."

Drei neue Locations sind heuer dabei und ein echter Bürgermeister an der Gitarre

Die Bands, die es heuer auf die Bühnen der Bars in der Bärenstadt geschafft haben, sind fast alle mit einiger Erfahrung ausgestattet. Die jüngste Gruppe - sowohl was das Alter der Mitglieder, wie auch der Band selbst angeht - sind die Suricats, fünf junge Leute, die dieses Jahr Abi gemacht haben. Doch trotz ihrer Jugend "echte Rampensäue" verspricht Baumann. Auch die Kommunalpolitik ist auf der Bühne vertreten, durch die Band Schee, die nicht nur mit selbstkomponierten Stücken, sondern in Person von Hans Fent auch mit einem echten Bürgermeister aufwarten kann.

Aßlings Bürgermeister Hans Fent sowie Kurt und Rainer Ettenhuber (von rechts) sind die Band "Schee". (Foto: Veranstalter/oh)

Außerdem gibt es heuer drei neue Locations, wobei einer davon - die Turmstube - eher ein Comeback ist. Ganz neu dagegen ist das Café Hasi am Marktplatz dabei und - darüber freuen sich die Organisatoren ganz besonders - der Öxinger Platz wird zur Bühne. Zu hören sind dort der Youngster Music Club und die EBE Jazz Big Band - allerdings sollte, wer die beiden erleben will, vielleicht nicht allzu spät dort aufschlagen. Aus Rücksicht auf die Anwohner ende die Darbietung dort wohl etwas früher, als im Rest der Stadt, sagt Baumann, wo es bis halb ein Uhr früh ordentlich was auf die Ohren gibt.

Das Grafinger Kneipenfestival beginnt am Samstag, 17. Juni, um 19 Uhr am Marktplatz mit dem Auftritt des Jugendorchesters Drum Line . Von 20.30 Uhr an werden dann 14 weiteren Locations bespielt, das komplette Programm gibt es auf kneipenfest-grafing.de . Dort steht auch, wo es die Karten um 10 Euro im Vorverkauf gibt. An der Abendkasse kostet der Eintritt dann 12 Euro.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusBetrunken im Straßenverkehr
:Es war doch nur ein Gläschen ...

Was Alkohol am Steuer betrifft, kursieren viele falsche Einschätzungen. Markus Reuter, Verkehrsfachmann bei der Polizei, klärt auf.

Interview von Barbara Mooser

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: