Ebersberger Forst:Neues Leben auf alten Brachen

Lesezeit: 1 min

Diese ehemalige Kiesgrube im Ebersberger Forst soll ein Biotop werden. (Foto: Staatsforstbetrieb Wasserburg/oh)

Staatsforsten werten ehemalige Kiesgruben zu Biotopen auf.

Wer derzeit aufmerksamen Blicks durch den Ebersberger Forst wandert, wird vielleicht mitten im Wald auf Gruben stoßen, die wie frisch ausgegrabene Löcher aussehen. Es sei auch schon die Frage aufgekommen, ob das vielleicht schon Gruben für die Fundamente der in Planung befindlichen Windenergieanlagen sind, so Heinz Utschig, Leiter des zuständigen Forstbetriebes der Staatsforsten.

Doch diese Gruben seien keine neu ausgegrabenen Löcher, sondern es sind kleine ehemalige Kiesgruben, die vor vielen Jahrzehnten als Materialgruben für den Wegebau der Staatsforsten dienten. Allerdings werden diese seit Jahren nicht mehr genutzt und sind seitdem zugewachsen und im Waldbestand nicht mehr aufgefallen.

Die alten Kiesgruben sollen einer Vielzahl von Tieren einen Lebensraum bieten

Für die Schaffung kleiner Biotope im Ebersberger Forst seien diese kleinen Gruben ideale Objekte, so Utschig. Sie haben einen Steilrand, der als offene Kiesböschung für Insekten, Amphibien und einige Vogelarten ein ideales Biotop biete. Die offenen Kiesflächen auf der Sohle der Grube seien ideal für Amphibien und Insekten. Darüber hinaus wollen die Staatsforsten auf der Sohle der Kiesfläche noch ein kleines Feuchtbiotop durch das Aufbringen von lehmig-tonigem Erdreich schaffen. Das Wasser dafür kommt durch den Regenfall, erklärt Utschig, es handele sich um einen sogenannten Himmelsweiher, der im Sommer auch austrocknen kann.

Die über die Jahre in den ungenutzten Gruben gewachsenen Bäume wurden entfernt. (Foto: Staatsforstbetrieb Wasserburg/oh)

Mehr als zehn solcher Biotope sind in den vergangenen Jahren durch die Entnahme der aufwachsenden Bäume und durch das Wiederherstellen offener Kiesflächen mit einem Bagger entstanden, so der Forstamtsleiter. Zwei davon sind gerade in Arbeit. Derzeit wird gerade das tonige Material für das Feuchtbiotop eingebracht. Ziel ist es, durch die Biotope die Vielfalt im Ebersberger Forst zu erhöhen.

Mit den Vorarbeiten zum Genehmigungsverfahren für die Windräder hat das nichts zu tun. In diesem Zusammenhang läuft derzeit die Artenschutzrechtliche Prüfung, erläutert Utschig. Der Schwerpunkt liege gerade auf der Vogelkartierung. Ohne die immissionsschutzrechtliche Genehmigung des Landratsamtes dürfen keinerlei konkrete Vorarbeiten zum Bau durchgeführt werden, so Utschig weiter. Das sei auch allen am Verfahren beteiligten Gruppen klar, was Bauarbeiten im Forst angehe, könne man also Entwarnung geben.

© SZ/SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: