Landkreis Ebersberg:Corona-Tests: Bald werden die Bürger zur Kasse gebeten

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Viele der Testzentren im Landkreis Ebersberg bleiben wohl erhalten, die Preiskalkulation für die Abstriche läuft aber noch.

Von Barbara Mooser, Ebersberg

Für viele ist es zur Gewohnheit geworden: Vor einem Treffen mit Verwandten oder Freunden noch schnell ein Coronatest - sicher ist sicher. Damit ist es von Montag an vermutlich vorbei, denn dann muss man nicht nur die Nase dem Teststäbchen entgegen strecken, sondern auch den Geldbeutel zücken. Doch auch im Landkreis steht bisher nur fest, dass die Tests kostenpflichtig werden - nicht aber, wie hoch die Kosten sein werden. "Wir müssen noch kalkulieren", so lautete am Dienstag meist die Antwort bei einem Rundruf bei mehreren Testzentren im Landkreis. Die bisherige Coronavirus-Testverordnung des Bundes sah für einen PCR-Test noch eine Vergütung von 51,56 Euro vor, für einen Antigen-Schnelltest 11,50 Euro - es wird aber damit gerechnet, dass die Preise höher ausfallen werden, nicht zuletzt, weil sich die Zahl wohl stark verringern wird.

Immerhin scheint momentan eine reihenweise Schließung der Zentren nicht anzustehen. In der Kreisstadt wird etwa die Schnellteststelle direkt neben dem Impfzentrum am Sparkassenplatz erhalten bleiben, wie Liam Klages von der Betreiberfirma Tresec erklärt. Das gilt auch für die Schnellteststation in Parsdorf. "Wir wollen das so lange es geht aufrechterhalten und den Bürgerinnen und Bürgern ein Angebot machen", sagt er. Dies hänge aber natürlich auch davon ab, ob man die Schnellteststation wirtschaftlich betreiben könne. Den Preis für die Tests haben Klages und sein Team noch nicht festgelegt, das hänge auch davon ab, wie hoch die Auslastung künftig voraussichtlich sein werde, sagt er. Zeitweise war der Andrang bei den beiden von Tresec betriebenen Testzentren enorm, insgesamt waren es im September 9266 Tests, 200 bis 300 am Tag seien die Regel gewesen, so Klages.

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Er prüft momentan auch noch, ob er neben den Schnelltests auch PCR-Test anbieten kann, aus Gründen der Bürgerfreundlichkeit würde er es gern tun, allerdings müsste man hierfür eine neue Test-Infrastruktur aufbauen. Im ebenfalls am Sparkassenplatz liegenden Diagnostikzentrum wird es jedenfalls künftig keine anlasslosen PCR-Tests geben - auch nicht gegen Bezahlung, erläutert Evelyn Schwaiger, Sprecherin des Landratsamts. Diese Tests hier erfolgten nur auf Anordnung des Gesundheitsamts, beispielsweise dann, wenn Landkreisbürgerinnen und -bürger Kontakt mit Infizierten hatten - sind dann aber kostenlos.

Viele Betreiber der übrigen Teststationen im Landkreis wollen sich noch nicht festlegen, wie es in Zukunft weitergeht und wie viel sie für ihren Service verlangen werden. "Wir bleiben auf jeden Fall geöffnet", sagt etwa Frank Bittner, dessen Unternehmen "Schnelltest vor Ort" Teststellen in Glonn, Vaterstetten und Kirchseeon betreibt. Schließlich könnten ja auch Jugendliche unter 18 weiter kostenlose Tests in Anspruch nehmen. Was die Kosten betreffe, würde er sich gern mit anderen Anbietern im Landkreis austauschen, sagt Bittner, denn mit einem Preiskampf sei niemandem gedient. Bei seinen Münchner Kollegen hat er sich schon umgehört, dort werde für einen Antigen-Schnelltest wohl künftig zwischen 20 und 25 Euro verlangt, erzählt er.

© SZ vom 06.10.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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