Die Ebersberger Kreisklinik kann keine Patienten mehr auf der Intensivstation aufnehmen. Die Kapazitäten dort sind mit 24 belegten Intensivbetten maximal ausgeschöpft, wie das Landratsamt in einer Presseerklärung mitteilt. Dazu kämen Engpässe beim Personal. Das hat gravierende Auswirkungen: Menschen werden etwa nach einem Unfall in der zentralen Notaufnahme erstbehandelt, müssen dann aber weiterverlegt werden, wenn sie die Versorgung auf einer Intensivstation benötigen. Die Rettungsleitstelle Erding Freising Ebersberg und der ärztliche Koordinator für die Kliniken versuchen in diesem Fall, ein freies Intensivbett in einer anderen Klinik zu finden. Das ist problematisch, weil die Situation in allen umliegenden Kliniken extrem angespannt ist.
Landrat Robert Niedergesäß ruft deshalb die Menschen dazu auf, besonders vorsichtig zu sein: "Jeder von uns ist nun aufgerufen, im täglichen Leben mit Umsicht, Vorsicht und Achtsamkeit Risiken zu minimieren, so auch Unfälle nach Möglichkeit zu vermeiden und damit die Notwendigkeit einer Intensivbehandlung. Gerade auch der nun einsetzende Winter birgt für alle Verkehrsteilnehmer größere Risiken, die sich in Folge auf die Kliniken auswirken." Besonders langsam und vorsichtig fahren, das sei eine Möglichkeit, Unfälle zu vermeiden. Außerdem, so Niedergesäß, könnten Nachbarn zum Beispiel Einkäufe für ältere Menschen übernehmen, wenn es draußen schneit und die Wege rutschig sind. "Die gewohnte Sicherheit, dass eine Versorgung in unserer Klinik in jedem Fall möglich ist, kann im Moment leider nicht gewährleistet werden. Die Verantwortung jedes Einzelnen und Solidarität in dieser Notsituation sind nun sehr zentral", so der Landrat.
Nach wie vor werden Pflegefachkräfte, aber auch Medizinstudentinnen und -studenten, gesucht, die sich vorstellen können, in dieser schwierigen Situation einzuspringen. Sie können sich melden unter pflegedirektion@klinik-ebe.de oder telefonisch unter (08092) 821 01 32.
Weiterhin kommen täglich viele neue Corona-Fälle im Landkreis dazu, am Freitag waren es 139 Neuinfektionen. Insgesamt sind aktuell 1697 Menschen aus dem Landkreis Ebersberg positiv auf das Virus getestet. Der Wert für die Sieben-Tage-Inzidenz lag im Landkreis Ebersberg am Freitag bei 700,9.