Kirchseeon:Konservatives Duell

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Da waren es nur noch zwei: Klaus Seidinger (links) tritt gegen Jan Paeplow in der Stichwahl an. (Foto: Andreas Junkmann)

In Kirchseeon geht Jan Paeplow (CSU) gegen Klaus Seidinger (UWG) in die Stichwahl

Von Andreas Junkmann, Kirchseeon

Wie bereits zu erwarten war, geht das Rennen um die Nachfolge von Bürgermeister Udo Ockel (CSU) in die Verlängerung: Für Jan Paeplow (CSU) und Klaus Seidinger (UWG) dauert der Wahlkampf in Kirchseeon nun noch zwei Wochen länger. Sie sind die beiden verbliebenen Kandidaten aus den ursprünglich vier Bewerbern. Andrea Oberhauser-Hainer (Grüne) und Domenico Ciccia (SPD) mussten die Segel streichen.

Von den knapp über 8000 Wahlberechtigten in der Marktgemeinde haben am Ende 56,77 Prozent ihre Stimme abgegeben. Davon haben die meisten ihr Kreuzchen bei Jan Paeplow gemacht, der Kandidat der Christsozialen kommt auf knapp über 38 Prozent. Nicht weit dahinter ging Klaus Seidinger von der Unabhängigen Wählergemeinschaft über die Ziellinie. Er erreicht 30,5 Prozent aller Stimmen. Diese beiden werden sich in zwei Wochen in der Stichwahl gegenüberstehen - und haben noch am Wahlabend zusammen eine Entscheidung getroffen: Man habe aufgrund der aktuellen Gesundheitslage vereinbart, den Wahlkampf rein auf das Internet und den Postweg zu beschränken.

Darüber müssen sich Andrea Oberhauser-Hainer und Domenico Ciccia keine Gedanken mehr machen. Die Grünen-Kandidatin landete mit 21,52 Prozent auf Rang drei, der parteilose Sozialdemokrat mit 9,88 Prozent abgeschlagen auf dem letzten Platz.

Letzterer nahm das Ergebnis immerhin mit Humor: "Jetzt hab' ich wesentlich mehr Zeit für meinen Garten." Doch auch wenn es mit dem Bürgermeisteramt nicht geklappt hat, will Ciccia mit der SPD im Gemeinderat weiter in Form von Anträgen Druck ausüben. "Wir werden unsere Ziele konsequent weiterverfolgen", sagte er am Wahlabend. Auch Oberhauser-Hainer war über ihr Abschneiden nicht enttäuscht - im Gegenteil: Über 20 Prozent für uns Grüne in Bayern, das ist ein super Ergebnis." Für sie überwiege - trotz der Niederlage - an diesem Abend deshalb das Positive. "Für uns ist das ein Sieg."

Wer der endgültige Sieger wird und damit nach 18 Jahren Ockel-Ära als Rathauschef der Marktgemeinde folgt, wird sich in zwei Wochen zeigen. "Jetzt heißt es noch mal Vollgas geben", sagte deshalb Klaus Seidinger. Er selbst habe mit dem Ergebnis nicht unbedingt gerechnet, aber dennoch gehofft, dass es so kommt. Besonders freue es ihn, dass man trotz überschaubarer finanzieller Mittel mit der CSU habe mithalten können.

Deren Kandidat, Jan Paeplow, nutzte die Gunst der Stunde, um sich bei seinen Wählern zu bedanken - aber auch bei den drei Konkurrenten: "Ich denke wir haben einen fairen Wahlkampf geführt. Dafür bin ich sehr dankbar." Er selbst hofft nun, dass er trotz Coronakrise noch möglichst viele Bürger mobilisieren kann, die bei der Stichwahl am 29. März für ihn votieren. Fest steht, dass die Kirchseeoner nach dem Aus der Kandidaten von Grüne und Sozialdemokraten dann nurmehr die Wahl zwischen Bewerbern konservativer Parteien haben.

© SZ vom 16.03.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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