Kommunalwahl:Kirchseeon: Klaus Seidinger kandidiert erneut fürs Bürgermeisteramt

Lesezeit: 2 min

Vor elf Jahren scheiterte er bei der damaligen Kommunalwahl. Nun startet der 59-Jährige einen zweiten Anlauf - und ist damit erster Konkurrent der CSU.

Von Andreas Junkmann, Kirchseeon

Auch die Unabhängige Wählergemeinschaft (UWG) bringt sich für die Kommunalwahl 2020 in Stellung und stellt Klaus Seidinger als Kandidaten für das Bürgermeisteramt in Kirchseeon vor. Der 59-Jährige ist nach Jan Paeplow (CSU) der zweite Bewerber, der in der Marktgemeinde den amtierenden Rathauschef Udo Ockel (CSU) beerben will. Dieser wird nach insgesamt 18 Jahren im Dienst nicht mehr zur Wahl antreten.

Seidinger weiß bereits, was es heißt, als Bürgermeister zu kandidieren. Schon 2008 ging der Verkaufsleiter eines Eglhartinger Autohauses für die Freien Wähler ins Rennen um den Chefsessel der Gemeinde. Auch wenn er damals scheiterte, an politischem Wissen mangelt es dem gebürtigen Kirchseeoner nicht. Seit 2002 sitzt er im Marktgemeinderat, seit 2008 ist er dritter Bürgermeister. Das will sich Seidinger nun in seinem zweiten Anlauf zu nutze machen: "Ich bringe langjährige Erfahrung in der Kommunalpolitik mit. Außerdem kenne ich den Ort und die Menschen. Meine Familie lebt bereits in vierter Generation hier."

Schon seit einiger Zeit habe er damit geliebäugelt, sich für das Amt zur Verfügung zu stellen, sagt Seidinger, der schon jetzt "sehr zuversichtlich" auf die Wahl blickt. Sollte diese erfolgreich verlaufen, weiß der verheiratete Vater von zwei erwachsenen Kindern bereits, wo er den Hebel ansetzen würde. Bei der Kinderbetreuung am Ort müsse man ohnehin immer am Ball bleiben. Zugleich dürfe man aber auch die Senioren nicht vergessen. "Ein Betreutes Wohnen in Kirchseeon würde mir zum Beispiel gut gefallen", so Seidinger.

"Der nächste Bürgermeister, egal wer es wird, der ist arm dran."

Doch als langjähriger Gemeinderat und Fraktionsvorsitzender der UWG weiß er natürlich auch um die klamme Haushaltskasse der Marktgemeinde. Die jüngsten Großprojekte - wie etwa der Schulausbau - seien zwar nötig gewesen, hätten aber auch viel Geld gekostet, weshalb in den nächsten Jahren Sparen angesagt sei. "Der nächste Bürgermeister, egal wer es wird, der ist arm dran", sagt Seidinger mit einem Schmunzeln. Dennoch will er sich davon nicht abschrecken lassen. "Ich werde alles tun, um gewählt zu werden. Das letzte Wort haben aber dann natürlich die Bürger."

Der weitere Fahrplan bis zur Kommunalwahl im nächsten Jahr bestehe nun aus "Arbeit, Arbeit, Arbeit". Sehr viele Informationsveranstaltungen und Hausbesuche wolle er machen, denn "selbst als gebürtiger Kirchseeoner kennt man natürlich nicht alle Leute". Das will Klaus Seidinger in den nächsten Wochen und Monaten ändern.

Bei der Kirchseeoner UWG ist man unterdessen froh über dessen Entscheidung, sich für das Amt zur Verfügung zu stellen. "Mit Klaus Seidinger haben wir einen absoluten Top-Kandidaten. Wir rechnen uns auf jeden Fall gute Chancen aus", sagt Ortsvorsitzender Christian Eringer. Für die UWG sei es wichtig, nun wieder ein Zeichen zu setzen. Man wolle zeigen, dass man nicht nur im Gemeinderat präsent sein kann, sondern auch bereit ist, Verantwortung zu übernehmen.

Eringer ist überzeugt davon, mit Seidinger den richtigen Mann dafür gefunden zu haben. Dieser habe große Erfahrung in der Kommunalpolitik und überzeuge durch seine besonnene Art. "Er ist einfach ein ganz feiner Mensch, der immer ein offenes Ohr für die Belange anderer hat", sagt Eringer über seinen politischen Weggefährten und langjährigen Freund. Ihm sei deshalb "ein Stein vom Herzen gefallen", als die Entscheidung für Seidingers Kandidatur feststand.

Bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung am Donnerstagabend hat sich die UWG aber nicht nur auf ihren Bürgermeisterkandidaten festgelegt, sondern auch die Umbenennung der Vereinigung auf den Weg gebracht. Für die erforderliche Satzungsänderung votierten die Mitglieder einstimmig, so dass aus den Freien Wählern nun endgültig die Unabhängige Wählergemeinschaft Kirchseeon wird. Und diese will 2020 mit Klaus Seidinger an der Spitze ins Rathaus der Marktgemeinde einziehen.

© SZ vom 09.02.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Wahl in Ebersberg 2020
:Alexander Gressierer will Bürgermeister werden

Der 23-Jährige bringt sich für die Wahl 2020 in Stellung. Im Ebersberger Stadtrat hat er zwei Konkurrenten aus der eigenen Partei.

Von Wieland Bögel

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: