Nachruf:Trauer um Elmar Kramer

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Elmar Kramer, geboren 1935, war es wichtig, Erinnerungen zu bewahren. Er hat sich bis zuletzt um das Heimatmuseum in Kirchseeon gekümmert. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Der Kirchseeoner Autor und Heimatforscher ist gestorben.

Er war ein Nimmermüder, der eine große Lücke hinterlässt: Die Gemeinde Kirchseeon trauert um den Heimatforscher Elmar Kramer, der nun im Alter von 87 Jahren verstorben ist. Viele Jahre hat er zusammen mit seiner Frau Dagmar Kramer das Heimatmuseum im ersten Stock über der ATSV-Halle geleitet, sein Wissen über die Vergangenheit aber auch in Schrift und Wort mit anderen geteilt. Denn die Dinge sollten nicht vergessen werden, das war sein Credo. Das Museum führt den Besucher durch das Leben der Menschen im Gebiet der heutigen Marktgemeinde Kirchseeon, von den Funden der Bronzezeit über Kelten und Römer bis zum Eisenbahnbau des 19. Jahrhunderts und dem Alltagsleben des 20. Jahrhunderts. Bis zuletzt hielt Kramer so kenntnisreiche wie pointierte Vorträge, auch über seine persönlichen Erlebnisse im Zweiten Weltkrieg sprach er: Als kleiner Bub hatte er seinen Bruder an der Front verloren, sein Elternhaus war zerstört und geplündert worden, weswegen die Familie zu den Großeltern nach Niederbayern fliehen musste.

Elmar Kramer wurde 1935 in Freising geboren und kam über einige Umwege 1981 nach Kirchseeon. Das, was er erlebte, schrieb er auf, schon als kleiner Junge, und dokumentierte so unter anderem die Gräuel des Nazi-Regimes. Aber auch in der Schule stach Kramer mit einer ausgesprochenen Vorliebe fürs Formulieren hervor: Seine Aufsätze waren der Art, dass Mitschüler ihn oft zum Vorlesen aufforderten. "Sein Leben sind Bleistifte", sagte Dagmar Kramer einmal über ihren Mann. Beruflich war Elmar Kramer denkbar breit aufgestellt: Er arbeitete als Rechtsanwalt, lange beim ADAC, in jungen Jahren außerdem als Sportjournalist und später als Autor, von Sachbüchern über Prosa bis hin zu Aphorismen. "Man muss sich weiter entwickeln, das Gelernte immer wieder neu anwenden", versucht der Kirchseeoner einmal, seine Vielseitigkeit zu erklären. Nicht stehen bleiben, das war Elmar Kramers Devise. Nun ist er seinen letzten Weg gegangen.

Die Trauerfeier findet statt an diesem Samstag, 26. Februar, um 10 Uhr mit anschließender Beerdigung im Waldfriedhof Kirchseeon.

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