"Solche Termine sind für mich die schönsten", sagt Bürgermeister Jan Paeplow (CSU), als er in tiefem Matsch stehend auf das neue Kirchseeoner Seniorenzentrum blickt. Also zumindest auf das, was in rund eineinhalb Jahren ein Seniorenzentrum werden soll. Noch steht an der Parkstraße auf dem ehemaligen Bundeswehrgelände nämlich erst der Rohbau der Einrichtung, in der von Mai 2025 an 120 ältere Menschen ihren Lebensabend verbringen können. Das sind 24 Plätze mehr als im bisherigen Awo-Seniorenheim am Dachsberg zur Verfügung stehen. Entsprechend groß ist die Freude bei Einrichtungsleiterin Lydia Wörlein, die sich den Neubau sehnlichst gewünscht hatte: "Der Bedarf ist da - und er wird in zehn Jahren noch mehr da sein als heute", sagt sie über die Betreuung von Senioren.
Diese sind in der bisherigen Einrichtung in Doppelzimmern untergebracht, im neuen Seniorenzentrum sollen dann aber alle Bewohner ihre eigenen Zimmer bekommen, die sie individuell einrichten können. Auch zwölf Personalwohnungen wird es in dem Gebäude geben, wie Architekt Michael Amberg erklärt. Bürgermeister Paeplow ist derweil froh, dass die Awo dem Markt Kirchseeon treu bleibt: "Ich bin überzeugt, dass das neue Seniorenzentrum ein großer Gewinn für unsere Gemeinde wird", sagt er. Die Schaffung moderner und gut ausgestatteter Senioreneinrichtungen sei entscheidend, um älteren Menschen eine qualitativ hochwertige Lebensqualität und angemessene Pflege zu bieten, so der Rathauschef.
Das sieht man auch bei der Awo so, die sich für den Neubau anstatt einer Sanierung der in die Jahre gekommenen Einrichtung am Dachsberg entschieden hat. Mit dem Zwischenergebnis scheint die Vorstandsvorsitzende des Awo-Bezirksverbands Oberbayern, Cornelia Emili, recht zufrieden zu sein: "Schaut gut aus", sagt sie beim Richtfest am Mittwochnachmittag über den bisherigen Baufortschritt. Wenn das neue Seniorenzentrum dann fertig ist, sollen nicht nur dauerhaft Gäste dort Platz finden, wie Emili erklärt. Zwar sei nicht geplant, dort eine spezielle Kurzzeitpflege einzurichten, bei Bedarf könne man aber acht solcher Plätze schaffen. Räume werden in dem dreigeschossigen Neubau jedenfalls mehr als genug vorhanden sein.