Rechtsmediziner im Gespräch:"Die Leichenschau ist der letzte Dienst des Arztes am Patienten"

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Rechtsmediziner Oliver Peschel steht oft vor der Aufgabe, zu klären, ob jemand einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Oliver Peschel ist stellvertretender Vorstand am Institut für Rechtsmedizin in München. Im Interview erklärt der Grafinger, warum die in Bayern nochmals verschobene Pflicht zur zweiten Leichenschau vor Feuerbestattungen längst überfällig ist und dass eine "nicht natürliche Todesursache" viel mehr ist als das klassische Messer im Rücken.

Interview von Michaela Pelz, Grafing

Noch immer werden Pathologen und Rechtsmediziner gern verwechselt. Doch während der Schwerpunkt des Ersten auf der klinischen Diagnostik liegt, also darauf, nach einem "natürlichen" Tod per Obduktion festzustellen, welche Erkrankung ursächlich war, kümmert sich der Zweite um "ungeklärte" und "nicht natürliche" Todesfälle. Warum eine Sektion auch nach einem Betriebsunfall entscheidend sein kann und weshalb eine zweite Leichenschau vor einer Kremierung unabdingbar ist, erläutert der Grafinger Oliver Peschel, stellvertretender Vorstand am Institut für Rechtsmedizin in München. Auch spricht er über die Gründe, warum die Pflicht zur zweiten Leichenschau in Bayern auf Januar 2025 verschobenen wurde, während es diese in allen anderen Bundesländern bereits gibt.

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:Der Totenleser

Der Rechtsmediziner Oliver Peschel hat gut 10 000 Leichen obduziert. Er hat sich auf die Identifizierung unbekannter Toter spezialisier, kann sagen, wie ein Mensch gelebt hat - und wie er gestorben ist.

Von Susi Wimmer

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