Sommer:Grafing vergrößert sein Freibad

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Die Stadt erweitert die Anlage in Richtung Norden.

Von Thorsten Rienth, Grafing

Die Sache hat nichts mit vermeintlich mangelnden Abständen zwischen Badegästen zu tun, sondern ergibt sich vielmehr aus der günstigen Gelegenheit einer ohnehin schon seit mehr als 15 Jahren vorliegenden Baugenehmigung. Sie ermöglicht es, dass Grafing sein Freibad vergleichsweise unkompliziert in Richtung Norden erweitern kann. Allerdings lässt sich das Vorhaben erst zur Freibadsaison 2021 umsetzen.

Als die Stadt Grafing im Jahr 2004 die Parkplatzflächen rund um Freibad und Eisstadion erweitern hatte lassen, stellte sich der Stadtrat eine Baugenehmigung für eine an die Nordseite angedockte 3600-Quadratmeter-Liegewiese gleich mit aus. Wer wisse schon, wofür die Formalie einmal gut sein würde, hieß es damals. Gut ist sie dafür, befand die Vorlage zur Sitzung des Bauausschusses am Dienstag, "damit eine bessere Auslastung des Schwimmbades, auch unter Berücksichtigung der Corona-Abstandsregeln möglich wird."

Die zweite und nicht minder wichtige Voraussetzung für den Ausbau des Badegeländes schaffte sich Grafing mit der Verlängerung des Pachtvertrags der nördlichen Parkplatzflächen selbst. Ein Teil hiervon wird zur neuen Liegewiese.

Die 3600 Quadratmeter entsprechen gut einem Viertel der bisherigen Gesamtfläche des Freibads. Da lediglich die Liegefläche vergrößert wird, die Wasserfläche als Bemessungsgröße aber unverändert bleibt, muss Grafing auch keine zusätzlichen Parkplätze errichten.

Ein weiterer Zusammenhang, der bei derartigen Vorhaben oft ein Problem darstellt, hat sich im Grafinger Fall mittlerweile genau umgekehrt: "Durch ein Schallgutachten kann jetzt nachgewiesen werden, dass das Freibad, auch bei Realisierung der Erweiterungsfläche, die neuen Grenzwerte auch ohne aufwendige Lärmschutzeinrichtungen oder Wallanlagen einhält", steht in der Vorlage.

Unterm Strich brauche es lediglich einen zwei Meter hohen Maschendrahtzaun, erklärte Bürgermeister Christian Bauer (CSU) in der Sitzung. Und eben noch die Baugenehmigung für denselben. Da das Vorhaben nur mit einigen wenigen Tausend Euro zu Buche schlägt, erteilte der Ausschuss die Genehmigung erwartungsgemäß einstimmig.

Neben der zusätzlichen Liegefläche will der Ausschuss dort Spielbereiche wie etwa ein Volleyball- und Fußballspielfeld errichten. Das würde Liegeflächen in Wassernähe von eben diesen Nutzungen frei und das Freibad attraktiver machen.

Ein sprichwörtlicher Wermutstropfen geht mit dem Beschluss allerdings einher. Weil, wie Bauamtsleiter Josef Niedermaier am Rande der Sitzung erklärte, kurzfristig keine bauausführenden Firmen hätten gefunden werden können, lasse sich die Erweiterung erst nach der 2020er Freibadsaison umsetzen. Immerhin das lokale Baugewerbe scheint also noch ganz gut versorgt zu sein - und wer weiß schon, wie es um die Abstandsregeln im kommenden Sommer bestellt ist.

© SZ vom 30.07.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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