Wer das Lokal "Basilico" in Grafing betritt, der wird gleich von heiterer italienischer Musik empfangen. Farblich passt die Inneneinrichtung des Restaurants zum Namen - Grün wie Basilikum. Die hellgrünen Wände lassen den kleinen Raum größer wirken, einladend - und in Kombination mit den ebenfalls grünen Kissen auf den Sitzbänken vor allem gemütlich. Alles hier mutet familiär an, vor allem liegt das aber an der herzlichen Art von Gennaro Sabatino und Francesco Scarpato. Da weht auch schon ein "Ciao!" und "Buongiorno!" aus der Küche herüber - und die beiden Geschäftsführer des Lokals stehen vor einem.
Gut vier Wochen ist es her, Mitte Februar war es, als Sabatino und Scarpato zum ersten Mal die Lokaltür für Gäste geöffnet haben. Fast 100 Menschen waren da, erzählen die zwei Chefs. "Wir waren sehr überrascht, weil so viele Leute gekommen sind", sagt Sabatino.
Die zwei Cousins wohnen seit mehr als 20 Jahren in Grafing. Während dieser Zeit haben beide in verschiedenen Restaurants gearbeitet. Francesco Scarpato tat dies hauptsächlich außerhalb von Grafing - doch das wollte er irgendwann nicht mehr. "Der erste Grund war die Familie", sagt er. In ihm sei die Idee gereift, Familie und Arbeit zu vereinen. Außerdem habe er sich nach langjähriger Erfahrung in der Gastronomie gewünscht, sein eigener Chef zu sein.
Kurzerhand hat er seinem Cousin Gennaro Sabatino vorgeschlagen, einzusteigen in den Plan - das war im Februar vergangenen Jahres, wie Scarpato erzählt. "Wir haben entschieden, hier in Grafing etwas aufzumachen, wo wir schon seit immer sind", sagt er weiter. Ungefähr ein Jahr später begann die Renovierung des Lokals, das zuvor von einem anderen Restaurantpächter besetzt war.
Auf der Speisekarte finden sich italienische Leckereien wie Pala, Panzerotti und Supplì
Wenn man die beiden fragt, warum das Lokal den Namen "Basilico" trägt, erklärt Sabatino das mit der Bedeutung eben jener Zutat für die italienische Küche: "Basilikum ist fast überall in unserer traditionellen Küche". Unserer - damit spielt er auf die ursprüngliche Heimat der beiden Cousins an: Sie kommen aus Neapel.
Und das spiegelt sich auch in ihrer Auswahl an Speisen wider. "Das ist unser traditionelles Street Food", sagt Scarpato und meint damit das Panzerotto, ein frittiertes Gebäck aus Kartoffeln, Ei und Mozzarella. Daneben gibt es "Supplì" und "Pala". Die "Supplì al telefono" - mit Tomatensoße, Parmesan und Mozzarella gefüllte Reiskroketten - sind als Spezialität aus Rom unter diesem Spitznamen bekannt. Wenn man den Supplì nämlich auseinanderzieht, bildet der geschmolzene Käse eine Art Telefonleitung - zumindest dem Aussehen nach. Die Schaufelpizza "Pala" kommt ebenfalls aus Rom und ist aufgrund ihres Teiges ganz anders als die klassische Pizza, wie Scarpato erklärt.
Auch wenn es im Basilico nicht ausschließlich neapolitanische Gerichte gibt, ist den beiden Chefs dieses Angebot besonders wichtig. "Hier gab's das bislang nicht", sagt Scarpato. "Und wir wollten was Neues nach Grafing bringen."
Am Freitag eröffnet das neue Gemeindecafé in Anzing - die Wirtsleute Ann und Albert Numberger wollen einen Raum für Begegnung und Gemeinschaft schaffen. Genau wie der Name "Oansa" soll auch die Speisekarte typisch bayerisch sein.
Neben den "Fritti" wie Supplì und Panzerotti findet man auf der Karte verschiedene Nudelgerichte, Lasagne, aber auch Salat. Eine kleine Tafel, die im Restaurant hängt, zeigt wöchentlich wechselnde Gerichte, die Sabatino spontan zusammenstellt. Und nach welchen Kriterien? Das hänge davon ab, was zurzeit auf dem Lebensmittelmarkt angeboten werde und welche Rezepte ihm persönlich einfallen, erklärt er. Aber auch bei der festen Speisekarte ist nichts in Stein gemeißelt. Die beiden Cousins beobachten genau, welche Gerichte ihre Gäste wie gut annehmen - und im Fall der Fälle wird dann da auch mal etwas geändert. Deswegen sei gerade in Planung, mehr vegane und glutenfreie Gerichte anzubieten, so Sabatino.
Das italienische Street Food Restaurant "Basilico" , Bahnhofsplatz 3 in Grafing, hat dienstags bis sonntags von 11 bis 21 Uhr geöffnet. Montag ist Ruhetag. Die Gerichte gibt es auch zum Mitnehmen. Außerdem kann das Lokal für Veranstaltungen reserviert werden.
