Seit vielen Jahren schon ist Rosi Reindl für die ÖDP im Landkreis Ebersberg aktiv, nun will die 57-jährige Glonnerin in den oberbayerischen Bezirkstag einziehen. Zwei Vertreter hat die Ökopartei bereits in diesem Gremium sitzen - und Reindl rechnet sich als Drittplatzierte auf der Liste gute Chancen aus, bald schon auch im Gremium die Nummer Drei zu sein. "Ich würde das Team gerne ergänzen und verstärken", sagt sie. 2018 war die pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte mit ihrer Kandidatur für den Landtag noch gescheitert, nun will sie im Bezirkstag - wo es keine Fünf-Prozent-Hürde für Parteien gibt - einen neuen Versuch wagen.
Rosi Reindl hat bereits sehr konkrete Vorstellungen davon, welche Themen sie in das Gremium mit einbringen will. Im Landkreis Ebersberg hat sich die Glonnerin vor allem durch ihr intensives Engagement für eine gentechnik- und pestizidfreie Landwirtschaft und Ernährung einen Namen gemacht, das soll sich auch im Bezirkstag widerspiegeln. "Ich würde mich dafür einsetzen, dass es in allen staatlichen Einrichtungen gesundes und regionales Essen gibt", sagt Reindl. Dazu sollen Verträge mit den örtlichen Landwirten geschlossen werden. Überhaupt habe Bayern in Sachen biologischer Landwirtschaft noch viel Nachholbedarf, so Reindl. Das politische Ziel, bis zum Jahr 2030 mindestens 30 Prozent Biobetriebe im Freistaat zu haben, sei jedenfalls noch in weiter Ferne. "Da würde ich intensiv anschieben."
Einen Seitenhieb auf die Grünen kann sich Rosi Reindl nicht verkneifen
Eine Landwirtschaft ohne den Einsatz von Pestiziden käme auch dem Klima zugute, denn deren Produktion sei sehr energieaufwendig, erklärt die Glonnerin. "Oberstes Ziel muss es sein, Energie einzusparen", erklärt Reindl überzeugt. Danach könne man sich dann über technische Lösungen unterhalten. Wer nun sagt, dass eine solche Energiewende finanziell nicht umsetzbar ist, für den hat Rosi Reindl noch eine Botschaft: "Nicht mehr bezahlbar werden die Schäden sein, die wir an der Umwelt verursachen."
In dem Zusammenhang kritisiert die 57-Jährige auch das aus ihrer Sicht zu starke Mitspracherecht von Konzernen bei politischen Entscheidungen. Die ÖDP hingegen verzichte bereits seit 40 Jahren auf Parteispenden, denn diese seien nicht gemeinwohlorientiert. Einen kleinen Seitenhieb auf die Konkurrenz kann sich Reindl schließlich nicht verkneifen: "Wir brauchen uns nicht zu verbiegen - nicht so wie die Grünen."