Emmering:Bürgermeister Max Maier erwägt erneute Kandidatur

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Die endgültige Entscheidung über seine Zukunft wolle er in den nächsten Wochen treffen, sagt Emmerings Bürgermeister Max Maier. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Trotz der jahrelangen Kritik im Gemeinderat an seiner Arbeit kann Emmerings Rathauschef sich eine dritte Amtszeit vorstellen.

Von Andreas Junkmann, Emmering

Ginge es nach den Gemeinderatsmitgliedern, hätte Emmering spätestens im nächsten Jahr einen neuen Bürgermeister. Geht es aber nach Amtsinhaber Max Maier, dann ist hier das letzte Wort noch nicht gesprochen. Denn wie der Rathauschef nun auf Nachfrage mitteilt, könne er sich eine dritte Amtszeit durchaus vorstellen. Eine endgültige Entscheidung darüber, ob Maier (Bürger für Emmering) erneut kandiert, soll in den nächsten Wochen fallen.

Es ist eine Nachricht, die das Potenzial hat, alte Wunden wieder aufzureißen. Denn in der kleinen Gemeinde im Südosten des Landkreises schwelt seit Jahren ein handfester Streit zwischen dem ehrenamtlichen Bürgermeister und dem Gemeinderat. Das Gremium hatte Maier schon mehrmals zum Rücktritt aufgefordert, den dieser bislang aber stets ablehnte. Auch die Idee, den Bürgermeister durch vorzeitige Auszahlung des Ehrensolds gewissermaßen abzufinden, ist im Mai vergangenen Jahres gescheitert.

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Hintergrund des Zwists ist die Anschuldigung seitens der Gemeinderäte, Maier komme seinen Amtspflichten als Verwaltungschef nicht nach. Auch der Vorwurf der persönlichen Vorteilsnahme stand im Raum. Der Bürgermeister wehrte sich aber stets vehement gegen die aus seiner Sicht ungerechtfertigten Behauptungen. Seinen Gipfel erreichte der Streit, als die Gemeinderäte im Januar vergangenen Jahres geschlossen den Sitzungssaal verließen und sich damit in aller Öffentlichkeit gegen ihren Bürgermeister stellten.

Für die Wiederwahl müsste sich der Bürgermeister erneut eine andere Partei suchen

Zuletzt ist es aber wieder ruhiger geworden in der Emmeringer Politposse. Anders als noch im Vorjahr, verlief die Bürgerversammlung im vergangenen März fast schon harmonisch. Es drängte sich gar der Eindruck auf, die Gemeinderäte wollten Maiers verbleibende Amtszeit aussitzen und mit der Kommunalwahl 2020 einen Neuanfang in der Gemeinde starten.

Aus diesem Plan könnte nun nichts werden, denn der Bürgermeister behält sich vor, erneut als Kandidat anzutreten. Eine Entscheidung darüber sei noch nicht gefallen, sagt Maier. "Ich muss auch schauen, wie es mir gesundheitlich geht." Er wolle sich nach eigener Aussage demnächst gründlich durchchecken lassen und anschließend festlegen, ob er sich bereit fühlt für eine weitere Amtszeit.

Für eine solche müsste Maier wohl zunächst eine neue Liste gründen. Bei seinen Kollegen von den "Bürgern für Emmering" dürfte der Rathauschef nicht mehr allzu viel Kredit haben, denn auch sie haben sich der Rücktrittsforderung der übrigen Gemeinderäte angeschlossen. Die parteifreien "Bürger für Emmering" wiederum waren 2014 erst gegründet worden, als sich die CSU weigerte, Maier für eine zweite Amtszeit aufzustellen. Wie sich eine erneute Kandidatur umsetzen ließe, müsse man sehen, sobald er sich entschieden habe, so Maier. "Aber das steht momentan noch in den Sternen."

© SZ vom 11.04.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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