Ebersberger Rathauschef:Ulis unfreiwilliger Urlaub

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Bürgermeister Uli Proske bleibt wegen einer möglichen Corona-Infektion noch die ganze Woche zuhause. (Foto: Christian Endt)

Der Ebersberger Bürgermeister muss mindestens noch bis Freitag die Amtsgeschäfte ruhen lassen.

Von Wieland Bögel, Ebersberg

Die Sommerferien sind die Zeit der Stellvertretenden Bürgermeister, sie übernehmen, wenn der Chef im Urlaub ist. Dass im Ebersberger Rathaus derzeit Zweiter Bürgermeister Günter Obergrusberger (CSU) die Amtsgeschäfte führt, hat aber nicht damit zu tun, dass Bürgermeister Uli Proske (parteilos) eine Reise angetreten hat - ganz im Gegenteil. Der Rathauschef ist derzeit zuhause in freiwilliger Corona-Quarantäne, diese wird mindestens noch bis Freitag andauern.

Bereits seit Anfang der Woche ist Proske wegen des möglichen Kontakts zu einer infizierten Person nicht mehr im Rathaus, auch das als reine Vorsichtsmaßnahme, wie er betont. Er habe keine Symptome einer Erkrankung und auch ein erster Corona-Test sei negativ ausgefallen, das Ergebnis kam am Dienstagabend. Um aber wirklich eine Infektion auszuschließen, sei ein weiterer Test nötig, sagt Proske, dieser werde am Freitag vorgenommen. Mit einem Ergebnis sei dann voraussichtlich am Samstag zu rechnen, jedenfalls wenn er positiv ausfällt. Dann werde das Gesundheitsamt wohl schnell Kontakt aufnehmen um die reguläre 14-tägige Corona-Quarantäne zu verhängen.

Dass Proske auch ohne positiven Test die Amtsgeschäfte vorläufig an seinen Stellvertreter Obergrusberger übergeben hat, liege unter anderem daran, dass bestimmte Dinge eben die Anwesenheit eines Bürgermeisters erforderten. Etwa für anstehende Termine - alleine diese Woche stehen oder standen unter anderem ein 80. Geburtstag, die Finissage der Rathausausstellung und die Vernissage des Skulpturenprojekts des Kunstvereins auf der Agenda. Oder wenn Unterschriften nötig sind, da könne man schon wegen des Infektionsschutzes nicht einfach die Dokumente weitergeben. Darum - und auch weil nicht sicher ist, dass die Quarantäne nächsten Montag vorbei ist - habe Obergrusberger übernommen.

Begonnen hatte das Ganze mit einer Geburtstagsfeier am vergangenen Freitag, dort waren auch die Eltern eines mit Corona infizierten Kindes zu Gast gewesen, mit denen er aber keinen direkten Kontakt gehabt habe, wie Proske am Montag sagte. Allerdings wird auch sogenannten Kontaktpersonen der Kategorie II, die also weder von einem Infizierten angeniest oder angehustet wurden, noch länger als 15 Minuten weniger als zwei Meter entfernt waren, empfohlen, einen Test zu machen, und bis zum Vorliegen des Ergebnisses möglichst nicht unter die Leute zu gehen. Das beherzigt man auch bei den Proskes, seine Frau sei die Woche ebenfalls zu Hause geblieben. Nur auf der Terrasse zu sitzen ist übrigens für einen Bürgermeister in der unfreiwilligen Corona-Auszeit nicht drin: "Zu tun habe ich genug", sagt Proske, und solange er gesund sei, werde er auch seine Arbeit weiter machen, zumindest die, für die man nicht im Rathaus sein muss.

© SZ vom 13.08.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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