Kultur in Ebersberg:Ein Frühling voller Musik

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Mit Klängen aus dem Nahen Osten eröffnet die "Sultanita Band" am Samstag den Kulturfrühling in Ebersberg. Am Tag zuvor spielt das Duo in Glonn. (Foto: Veranstalter/oh)

Die Praxis für Kultur in Ebersberg startet mit ihrer beliebten Konzertreihe ins neue Jahr. Zu erleben sind neun abwechslungsreiche Vorstellungen an vier Wochenenden.

Von Antonia Aţurcăniţei, Ebersberg

Ein vielfältiges Programm an Musik aus aller Welt bietet der diesjährige "Kulturfrühling" in der Praxis für Kultur in Ebersberg. Seit 2015 zieht die Veranstaltungsreihe Künstlerinnen und Künstler von nah und fern in die Kreisstadt. Organisiert wird sie von Sybille Fuchs. In einer ehemaligen Arztpraxis biete sie bereits seit einigen Jahren "einen bunten Strauß an Kulturangeboten", wie sie erzählt. Nach einer Corona-Pause und zwei Open-Air-Ausgaben kehrt nun auch der Kulturfrühling im gewohnten Format zurück. "Die Rückmeldungen zeigen mir, dass die Reihe vermisst wurde und die Leute sich freuen", sagt Fuchs.

Der Eintritt ist frei, allerdings werden Spenden für die Musikerinnen und Musiker erbeten

Acht Konzerte und eine von Musik begleitete Lesung stehen heuer auf dem Programm. Der Eintritt ist stets kostenlos, jedoch geht laut Fuchs "ein Hut rum". Somit könne jeder selbst entscheiden, wie viel er für die Musikerinnen und Musiker spenden wolle. Für diese berge dieses Konzept zwar ein gewisses Risiko, doch insgesamt sei es sehr charmant, so die Veranstalterin. Denn nur so seien die Konzerte eben für alle Gäste offen, unabhängig von deren finanzieller Lage.

Seitdem die Praxis für Kultur eine eigene Homepage habe, bekomme sie viele Anfragen von Musikerinnen und Musikern, sogar von weiter weg, erzählt Fuchs. "Das ist sehr schön, denn ich möchte ja gerne immer auch was Neues in die Praxis bringen." Insofern dürfen sich die Gäste heuer auf viele bislang unbekannte Ensembles freuen. Den Auftakt zum Beispiel macht am kommenden Samstag, 6. April, die Sultanita Band aus Frankfurt am Main. Und damit sich die weite Anreise auch wirklich lohnt, hat Fuchs das Duo gleich noch weitervermittelt, und zwar an die Schrottgalerie in Glonn. Mit Erfolg: Dort treten Anita Biro und Zsolt Udo Biro am Freitag, 5. April, auf.

Schauspielerin Johanna Schubert liest Eugen Roth, "Musica Varia" steuert Klänge bei

Die Musik von Sultanita schlägt eine Brücke zwischen Kulturen, zwischen Ost und West, denn das Duo hat sich auf moderne Adaptionen orientalischer Volkslieder spezialisiert. Anita Biro (Gesang/Gitarre) und Zsolt Udo Biro (Oud/Saz) wollen "die Kultur und die Musik des Mittelmeerraums und des Nahen Ostens für die westliche Seele leichter greifbar und verständlich machen". Bei ihren Konzerten wird jedoch nicht nur zugehört, es besteht auch die Möglichkeit, neue Tanzschritte zu lernen. Eine Lesung mit Johanna Schubert findet am Sonntag, 7. April, statt, Beginn ist da bereits um 16 Uhr. Die Schauspielerin wird "Ein Mensch..." von Eugen Roth lesen. Zwischendurch spielt Musica Varia, das sind fünf Musikbegeisterte aus dem Landkreis Ebersberg. Auf Gambe und Blockflöten erklingen Werke verschiedener Komponisten.

In der darauffolgenden Woche werden die Zuhörerinnen und Zuhörer auf eine Reise in das Land des Flamencos mitgenommen. "Ein Farbenspiel südländischer Gitarrenmusik" bietet das Quartett Corazón am Freitag, 12. April, um 20 Uhr. Lori Lorenzen und Wolfgang Wallner (beide Gitarre), Peter Cudek (Kontrabass) und Andreas Kutschera (Percussion) präsentieren ihre neue CD "Luna".

Folkmusik auf einer Vielzahl von Instrumenten: Das bieten die "Matching Ties". (Foto: Veranstalterin/oh)

"Irische Musik auf höchstem Niveau" wird angekündigt für Samstag, 13. April. Um 20 Uhr laden die in Ebersberg bereits bekannten Matching Ties zu einem Abend mit "irischer, englischer und schottischer Folkmusik", diesmal allerdings im Trio: Paul Stowe aus den USA, Trevor Morriss aus Großbritannien und Sepp Zauner aus Deutschland spielen auf verschiedenen Instrumenten - von Geige bis Bodhrán (irische Trommel). Eine musikalische Reise durch "Südamerika, Osteuropa, Afrika, Griechenland, die Bretagne, keltische Länder und sogar ins Mittelalter" bietet das Frauentrio Harpa Nera am Freitag, 19. April, um 20 Uhr. Margie Morris (Harfe, Percussion), Sabine Xoxi Huber (Akkordeon, Bouzouki, Indianerflöte, Saxofon, Gesang) und Karin Herzog (Congas, Klarinette, Oceandrum) laden ein zu einem "Hochgenuss für alle Sinne" ein.

Am Samstag, 20. April, um 20 Uhr, ist erneut Micha Kern in der Praxis zu Gast. Angekündigt ist "Fingerstyle on Steelstrings", denn auf seiner Gitarre könne der in Übersee (am Chiemsee) lebende Musiker jede Richtung einschlagen. Soul sei dabei das verbindende Element. "Pure Lebensfreude" haben Rudi Zapf und Ingrid Westermeier im Gepäck. Der Hackbrettvirtuose - "666 Anschläge pro Minute" - und die Gitarristin laden am Sonntag, 21. April, zum Konzert, Beginn ist bereits um 16 Uhr. Auf dem Programm steht Musik aus aller Welt, aus Frankreich, Russland oder Italien, neben Klezmerklängen gibt es Samba, Tango und Milonga.

Mit "Swing Gitan" unternimmt das Publikum eine Reise in das Paris der 30er-Jahre. (Foto: Veranstalterin/oh)

Die letzte Woche des Kulturfrühlings fängt am Freitag, 26. April, um 20 Uhr, mit Swing Gitan an. Michaela Knappik (Gesang/Gitarre), Martin Knappik (Gitarre) und Volker Zumkeller (Kontrabass) lassen sich vom Paris der 30er-Jahre inspirieren und spielen "Chansons und Gypsy Swing mit swingendem französischem Gesang". Dazu erzählen sie zu manchen Stücken Geschichten, "die das Leben der Bohème wieder lebendig werden lassen". Am Samstag, 27. April, um 20 Uhr, erwartet Gitarrist Markus Lohmeier die Ebersbergerinnen und Ebersberger zur letzten Veranstaltung des Kulturfrühlings. Mit seinem Soloprogramm "torn between" - was "hin- und hergerissen sein" bedeutet - stellt der Rosenheimer die Spielfreude in Kontrast zu eher lyrischen Werken: Werke von Joaquin Turina und Augustin Barrios Mangore - die "die flirrend heiße südländische Luft förmlich spürbar" machen - werden ergänzt durch nachdenkliche Musik aus dem 20. Jahrhundert.

Das ganze Programm des Kulturfrühlings ist auf der Homepage der Praxis für Kultur zu finden. Reservierungen sind möglich bei Sybille Fuchs unter (0174) 413 85 68 oder per Mail an sybille.fuchs@praxisfuerkultur.de sowie bei Cornelia Fuchs unter (08092) 852 66 19.

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