Jugendkultur im Landkreis:Schreit es raus!

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Was haben junge Menschen zu sagen? Das wollen die Verantwortlichen des Jugendkulturpreises wissen. Diesmal steht er unter dem Motto "Hauptsache laut!". (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Der beliebte Jugendkulturpreis steht heuer unter dem Motto "Hauptsache laut". Ab sofort können Kinder und Jugendliche ihre Werke beim Kreisjugendring in Ebersberg einreichen.

Von Greta Wach, Ebersberg

Mit seinem Jugendkulturpreis möchte der Kreisjugendring (KJR) Ebersberg jungen Menschen - ihren Träumen, Wünschen und Ängsten - auch in heuer wieder eine Stimme verleihen. Und diesmal wird diese wohl nicht zu überhören sein, denn der Jugendkulturpreis 2024 steht unter dem Motto "Hauptsache laut!".

Stundenlang haben die Verantwortlichen wieder über ein mögliches Thema diskutiert. "Es sollte immer abstrakt sein, aber nicht so abstrakt, dass es die Kinder nicht erreicht", erklärt Jurymitglied Babsi Lux. "Wir glauben, dass es bei ,Hauptsache laut!' ein großes Feld zu bespielen gibt." Denn die Offenheit des diesjährigen Themas ließe viel Raum für Kreativität.

Malerei, Skulpturen, Videos, Musik? Bei diesem Wettbewerb ist alles erlaubt

Auch bei der Wahl des Mediums sind die Kinder völlig frei. "Jeder kann sich verwirklichen, wie er will", erklärt Babsi Lux. Von Gemälden, Zeichnungen und Comics über Skulpturen und Plakate bis hin zu Videos, Texten und Tonaufnahmen war in den vergangenen Jahren alles schon mal mit dabei. "Alles ist erlaubt und erwünscht!", heißt es in der Ausschreibung des KJR. Mitmachen dürfen Kinder und Jugendliche im Alter von sieben bis 21 Jahren aus dem Landkreis Ebersberg. Werke können alleine, in Gruppen oder als Klassearbeit eingereicht werden.

Offenheit und Vielfältigkeit, das ist, was den Ebersberger Jugendkulturpreis auszeichnet - und vielleicht auch so erfolgreich macht. Im Vordergrund steht dabei stets die individuelle Sicht jedes und jeder Einzelnen in Bezug auf die Umwelt, aktuelle Ereignisse, unsere Gesellschaft und die Probleme ebendieser. Ein Blick auf die vergangenen Jahre zeigt: Gerade die sehr offen gestellten Themen wie "Vorsicht zerbrechlich" (2019), "Platz da!?" (2021) oder "Nachts wach" (2022) konnten die Kinder und Jugendlichen abholen. Im vergangenen Jahr wurden 83 Kunstwerke eingereicht, was den Rekord vom Jahr davor nochmal übertroffen hatte. Ob auch diesmal die Anzahl der Einreichungen wieder getoppt werden kann?

Die erste Juryrunde läuft völlig anonym ab, bei der zweiten wird das Alter bekannt gemacht

Die Jury darf sich in diesem Jahr über ein neues, junges Mitglied freuen: Neben Babsi Lux (Altes Kino), Konrad Peters (KJR), Luci Ott (Kunstverein) und Peter Hinz-Rosin (Fotograf) wird Leonie Gillhuber in der Jury sitzen. Als freie Künstlerin und ehemalige Organisatorin des Jugendkulturpreises seitens des KJR bringt sie eine ganz neue Perspektive mit.

Die Bewertung erfolgt wie in jedem Jahr in einem zweistufigen Verfahren. Um Vergleichbarkeit und Fairness zu schaffen, werden die eingereichten Kunstwerke zumeist nach Alter, gewählter Ausdrucksform sowie in Einzel-, Gruppen- und Klassenarbeiten gruppiert. Während die erste Juryrunde völlig anonym abläuft, werden die Werke in einem zweiten Durchgang unter Berücksichtigung des Alters der Kunstschaffenden betrachtet. Besonderer Fokus liegt hierbei auf Verarbeitung und Umsetzung des Themas, so Lux.

Die Ausstellung der Werke findet in der renommierten Galerie des Kunstvereins statt

Wie viele Preise in diesem Jahr vergeben werden, ist noch offen, denn deren Verteilung ist stets abhängig von Art und Anzahl der Einreichungen. "Am schönsten wäre es natürlich, wenn jeder einen Preis bekäme", sagt Babsi Lux. Doch gerade bei einem so erfolgreichen Wettbewerb wie dem Jugenkulturpreis ist das freilich nicht möglich. Insgesamt beläuft sich das Preisgeld auf 2500 Euro, denn den Verantwortlichen ist es wichtig, dem kreativen Nachwuchs eine angemessene Wertschätzung entgegen zu bringen.

Aber nicht nur die Preise locken und animieren zum Mitmachen: Ein Wochenende lang, von Freitag, 2.Februar, bis Sonntag, 4.Februar, werden die Werke der Öffentlichkeit präsentiert - in der renommierten Galerie des Kunstvereins Ebersberg. Hier haben auch die Besuchenden die Chance, mithilfe eines Wahlzettels ihren Favoriten zu bestimmen. Die Preisverleihung findet dann am Sonntag um 15 Uhr statt.

Alle Kunstwerke können ab sofort bis zum 19. Januar in der Geschäftsstelle des KJR eingereicht werden, Bahnhofstraße 12 in Ebersberg. "Wir sind unglaublich gespannt, was uns erwartet!", so die Jury.

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