Kurzbiografie:Elsa Plach

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Die Malerin Elsa Plach in einem Selbstportrait um 1942. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Die Malerin verbrachte die zweite Hälfte ihres bewegten Lebens in Ebersberg.

Von Wieland Bögel, Ebersberg

Ihre erste Karriere hatte Elsa - eigentlich Elisabetha - Plach auf den Bühnen und Hofbällen des alten Europas vor dem Ersten Weltkrieg. Die 1863 als Kind des kaiserlich-königlichen Oberingenieurs des Habsburgerreiches Franz Plach und der Dienstmagd Katharina Lechner geborene Elsa Plach studierte zunächst Gesang und brachte es als Koloratur-Sopranistin zu einiger Prominenz. Doch im Alter von 38 Jahren erlitt sie, vermutlich infolge einer Erkältung, ein chronisches Ohrenleiden, wodurch ihr Gehör so sehr geschädigt wurde, dass sie den Beruf als Sängerin nicht mehr weiter ausüben konnte.

Stattdessen studierte Elsa Plach in München an der Akademie Malerei, übersiedelte später nach Lana im heutigen Südtirol und zog schließlich am 26. Oktober 1914 nach Ebersberg, wie der frühere Kreisheimatpfleger Markus Krammer aus alten Einträgen der Ebersberger Einwohnermeldekartei rekonstruiert hat. Auch Plachs Wohnadresse ist dort vermerkt, sie zog in ein Haus in der Sieghartstraße 3, das heute zum Hotel Hölzerbräu gehört. Dort richtete sie ihr Atelier ein. Von Malstunden und dem Verkauf ihrer Bilder lebte Elsa Plach, denn ihr Vermögen hatte sie in der Inflation des Jahres 1923 verloren. Ihr Atelier in der Sieghartstraße musste sie dann von 1944 an mit einer in München ausgebombten Familie teilen. Im März 1952 wurde die schon sehr gebrechliche Elsa Plach, die inzwischen ihr Hörvermögen komplett verloren hatte, in ein Altersheim gebracht, dort starb sie knapp ein Jahr später.

Erst in den 1990er-Jahren wurden die Werke Elsa Plachs wiederentdeckt - ganz wörtlich, denn damals tauchte bei einer Inventur des Ebersberger Stadtarchivs ein Nachlass der Künstlerin auf. Seitdem hat die Stadt nach und nach weitere Bilder der Malerin aufgekauft oder geschenkt bekommen - zahlreiche weitere dürften noch in einigen Ebersberger Häusern an den Wänden hängen.

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