Sperrung in Ebersberg:Am Montag beginnen die Bauarbeiten in der Eberhardstraße

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Die Eberhardstraße durch Ebersberg an der Ampel nahe des Alten Kinos. (Foto: Christian Endt)

Vor allem in den ersten beiden Ferienwochen wird es gewaltige Einschränkungen geben. Die Umleitungen bis Anfang September - inklusive Grafik.

Von Stella Vogl, Ebersberg

Viele Autofahrer haben die Angewohnheit, Umleitungsschilder zu ignorieren und in der Hoffnung auf einen Schleichweg doch auf die Straßensperrung zuzufahren. Das sollten sie in den nächsten Wochen lieber nicht probieren - denn tatsächlich ist von Norden her kein Durchkommen in die Ebersberger Innenstadt - und umgekehrt. Am 29. Juli beginnen die lange angekündigten Bauarbeiten in der Eberhardstraße, dabei wird der Straßenbelag erneuert, der viele Löcher und Spurrillen aufweist. Der neue Belag soll auch Lärm besser dämpfen. Gleichzeitig werden durch die Stadt Ebersberg Wasser-, Abwasser- und Gasleitungen ausgetauscht. Erst am 6. September sind die Arbeiten wohl komplett abgeschlossen.

Vor allem in den ersten beiden Ferienwochen wird das zu deutlichen Einschränkungen führen. Während der Arbeiten im Bereich zwischen der Straße "Am Priel" und der Ulrichstraße ist die Straße nämlich komplett gesperrt. Nach Fertigstellung kann die Eberhardstraße von Süden her bis zur Ulrichstraße für den innerörtlichen Anliegerverkehr wieder freigegeben werden, teilt das Straßenbauamt in Rosenheim mit. Zwischen Ulrichstraße und Heinrich-Vogl-Straße bleibt die Vollsperrung der Ortsdurchfahrt bis zum Ende der Baumaßnahme durch die Stadt Ebersberg jedoch weiterhin bestehen.

Direkt an die Eberhardstraße angrenzende Anlieger, die nicht rückwärtig erschlossen sind, wurden von der Baufirma durch Info-Blätter über die geplanten Arbeiten und die Zufahrtmöglichkeiten zu ihren Grundstücken während der Bauzeit informiert. Wer kein Anlieger ist, muss sich auf weite Umwege einstellen: Der Nord-Süd-Verkehr wird in dieser Zeit entweder über Anzing und Zorneding oder über Steinhöring und Hohenlinden umgeleitet, jeweils auf die B304.

Doch nicht nur Autofahrer und Anwohner sind betroffen, auch auf den öffentlichen Nahverkehr hat die Baustelle Auswirkungen. Für die Buslinien 445 nach Hohenlinden und 446 nach Forstinning ist für die ersten zwei Wochen ein Ersatzverkehr vorgesehen. So soll die Ampelkreuzung Klostersee zwischen der Hohenlindener Straße und Schwabener Straße auf der östlichen Seite von beiden Bussen und darüber hinaus auch von der Linie 469 angefahren werden.

Umleitungen und Probleme auch in den Nachbargemeinden

Von der Ersatzhaltestelle am Beginn der Hohenlindener Straße geht es aufgrund der Streckensperrung Klostersee-Bahnhof für die Fahrgäste zwischen dem 29. Juli und 9. August dann zu Fuß zum Bahnhof. Nach diesem Zeitraum ist nach Auskunft des MVV davon auszugehen, dass der Bahnhof wieder angefahren werden kann. Die Haltestelle "Kreisklinik Ost" wird dabei aber in die Pleiningerstraße verlegt. Abfahrts- und Ankunftszeiten sollen unverändert bleiben. Das Gewerbegebiet werde weiterhin regulär bedient, erläutert Thomas Uhlmann vom MVV.

Auch in den Nachbargemeinden rechnet man durch die Umleitungen mit Problemen. So fordert Hohenlindens Bürgermeister Ludwig Maurer (ÜWH), bereits an der Hohenlindener Kreuzung Richtung Ebersberg die Sperrung kenntlich zu machen. Ein Vorschlag, der vor allem bei ortsunkundigen Fahrern hektisches Umlenken verhindern kann. Gleichzeitig sieht er auch für die Bürgerinnen und Bürger seiner Gemeinde Konsequenzen, da nicht nur die Zufahrt zum Krankenhaus und zu wichtigen Behörden komplizierter werde, sondern auch, weil viele Hohenlindener in Ebersberg arbeiten: "Für uns ist das schon eine Einschränkung."

Hinzu komme das befürchtete Verkehrsaufkommen: "Da müssen wir leider noch mehr Verkehr ertragen." Er rechnet vor allem auf der B12 mit vielen Lkw, die sonst die Nord-Süd-Verbindung zwischen Ebersberg und Forstinning nutzen. Auch Steinhörings Bürgermeister Alois Hofstetter (CSU) rechnet mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen an den Kreisstraßen und vor allem Richtung Norden: "Ich schätze, dass die Ortschaft Abersdorf sehr betroffen sein wird." Grund sei, dass "die Pendler wissen, wie man fährt" und das möglichst zeitsparend und am besten über Schleichwege, wie auch einer über Abersdorf führt.

Vom Lkw-Verkehr dagegen sieht Hofstetter die Gemeinde hingegen weniger betroffen, da die Strecke zwischen Steinhöring, Abersdorf und Hohenlinden in der Zeit für ebendiesen Verkehr gesperrt sein wird und die Lkw stattdessen die weitläufige Umgehung nutzen sollen. Trotz des ein oder anderen zu erwartenden Staus wird das Projekt in den Gemeindeverwaltungen insgesamt mit Gelassenheit genommen. Und bei aller Vorfreude auf die Ruhe nach der Baustelle gibt Maurer zu: "Es ist sinnvoll, wenn es in den Ferien gemacht wird."

© SZ vom 26.07.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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