Corona im Landkreis Ebersberg:Impf-Hotline überlastet

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Symbolfoto. (Foto: Daniel Reinhardt/dpa)

Eine telefonische Terminvereinbarung im Impfzentrum ist derzeit schwierig. Das liegt aber nur zum Teil an den Kinderimpfungen.

Wer in den vergangenen Tagen versucht hat, die Hotline des Impfzentrums zu erreichen, hat sehr oft das Besetztzeichen gehört. Oder Warteschleifenmusik, ohne dass das Warten zeitnah ein Ende gehabt hätte. Das hat aber nur zum Teil seinen Grund darin, dass es jetzt auch im Landkreis losgeht mit den Kinderimpfungen - auch Senioren greifen jetzt vermehrt zum Hörer, um einen Boostertermin zu vereinbaren oder sich beraten zu lassen.

Denn Landrat Robert Niedergesäß (CSU) hat in der vergangenen Woche 37 290 Landkreisbürgerinnen und -bürger über 60 angeschrieben und sie dazu aufgerufen, ihren Impfschutz auffrischen zu lassen. Wenig später hat die Ständige Impfkommission die Corona-Impfung für Kinder mit Vorerkrankungen empfohlen und sie für andere Fünf- bis Elfjährige, deren Eltern die Impfung wünschen, ebenfalls freigegeben.

"Es gibt eine gewisse Doppelbelastung", sagt die Leiterin des Corona-Krisenstabs

Schnell hat sich seitdem herumgesprochen, dass das Ebersberger Impfzentrum bereits 7000 Dosen des Kinder-Vakzins geordert und auch Termine für Kinder freigeschaltet hat - nicht nur in Ebersberg, sondern auch weit darüber hinaus. In den Sozialen Netzwerken wird von vielen auf die Impfmöglichkeit in Ebersberg hingewiesen, adressiert beispielsweise an "alle MünchnerInnen, die noch #impfmichu12 suchen".

"Es gibt momentan sicher eine gewisse Doppelbelastung an der Hotline", so Brigitte Keller, die Leiterin des Corona-Krisenstabs im Ebersberger Landratsamt. Denn im Augenblick können die Termine für die Kinderimpfungen nur über die Hotline des Impfzentrums (08092) 86 31 40 vereinbart werden, noch nicht online über das Bayerische Impfportal - mit entsprechenden Staus in der Leitung als Folge.

Es muss also alles erst richtig anlaufen. Der Landkreis entwickelt gerade ein Konzept für die Kinderimpfungen, die sicher nur zum Teil im Impfzentrum stattfinden werden. Erste Ansprechpartner für viele Eltern werden laut Keller sicher Kinderärzte und niedergelassene Ärzte sein. Darüber hinaus werden Teams des Impfzentrums zu Aktionen an Kitas und Schulen gehen. Ein Leitfaden dazu, was hier zu beachten sei, werde gerade in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt erstellt, erläutert die Leiterin des Corona-Krisenstabs.

Im Impfzentrum in Ebersberg und in der Außenstelle in Poing will man sich laut Keller jedenfalls auf die jungen Besucher einrichten und das Umfeld möglichst kindgerecht gestalten, beispielsweise denke man darüber nach, die Kinder durch Filme ein bisschen von der aufregenden Situation abzulenken. Ob man spezielle Impftage nur für Kinder einführt, das wird noch geprüft. Denkbar sei es, sagt Keller, da sich am vergangenen Wochenende gezeigt habe, dass die Nachfrage für Impfen ohne Termin gar nicht so groß sei, es hier also Kapazitäten für die Kinderimpfungen geben könne.

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