Artenschutz:Landwirte und CSU machen gegen das Bienen-Volksbegehren mobil

Lesezeit: 1 min

"Sehr einseitig und wenig durchdacht", finden viele Landwirte den Gesetzesvorschlag - den Artenerhalt aber "absolut unterstützenswert". (Foto: Claus Schunk)

Es gehe ihnen nicht darum, pauschal etwas abzulehnen, so Vertreter vom Bauernverband und Maschinenring. Sie kritisieren die Art und Weise des Vorgehens.

Jetzt melden sich auch die Gegner des Volksbegehrens zum Artenschutz stärker zu Wort: Am Wochenende hat der Maschinen- und Betriebshilfsring Ebersberg/München-Ost gemeinsam mit der Kreisgruppe des Bayerischen Bauernverbands eine Infoaktion gestartet. Mitglieder beider Organisationen beteiligen sich daran und informieren in den einzelnen Gemeinden des Landkreises die Bürger an Ständen an den Rathäusern oder verteilten Flyer an die Haushalte.

Für viele Landwirte wirke der Gesetzesvorschlag "sehr einseitig und wenig durchdacht", heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Zwar sei das Grundanliegen des Volksbegehrens "absolut unterstützenswert", denn eine intakte Natur und der Erhalt der Artenvielfalt seien langfristig auch die Basis der landwirtschaftlichen Produktion. Es gehe daher nicht darum, pauschal etwas abzulehnen, so der Bauernverband und der Maschinenring, sondern vielmehr um die Art und Weise des Vorgehens: "Wenn der Großteil der Bevölkerung über den sehr kleinen Anteil der Landwirte Vorschriften beschließt, ohne sich selbst auf vergleichbare Verpflichtungen einzulassen, ist dies sehr einseitig. Und es wird damit ein Gefühl von Fremdbestimmung ausgelöst." Mit dieser Aktion wollen die Landwirte mit der Bevölkerung in den Dialog treten und über die Auswirkungen der Forderungen des Volksbegehrens informieren.

Ähnlich argumentiert der CSU-Kreisverband. Man spreche sich zwar klar für die Schutz der Artenvielfalt und die Rettung der Bienen aus - viele Forderungen in dem Volksbegehren seien jedoch kontraproduktiv, heißt es in einer Stellungnahme des CSU-Kreisvorsitzenden Thomas Huber und von Martin Lechner, dem Kreisvorsitzenden der CSU-Arbeitsgemeinschaft Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. "Das Volksbegehren könnte dazu führen, dass insbesondere kleinere landwirtschaftliche Betriebe auf Dauer aufgeben müssten, da der Gesetzentwurf zum Beispiel massive Eingriffe auf die Grünlandnutzung nimmt", so Huber. Selbst Biobauern könnten bei der Umsetzung der Vorgaben im Gesetzesentwurf Probleme bekommen.

© SZ vom 05.02.2019 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Naturschutz
:Summen und Grummeln

Im Landkreis gründen sich immer mehr Bündnisse, um mit Aktionen das Volksbegehren "Rettet die Bienen" zum Erhalt der Artenvielfalt zu unterstützen. Der Kreisobmann vom Bayerischen Bauernverband kritisiert das Vorhaben.

Von Johanna Feckl

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: