Ausgezeichnete Kultur:Aßlinger Kabarettistin erhält Mundwerkpreis

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Die Kabarettistin Roswitha Spielberger alias "De Stianghausratschn" macht Musik auf Bairisch - und wird dafür ausgezeichnet. Im Interview spricht sie über den Preis und ihre Kunst.

Von Annalena Ehrlicher, Aßling

Der Mundart-Sängerin und Kabarettistin Roswitha Spielberger alias "De Stianghausratschn" (Foto: privat) wird am Samstag, 31. Oktober, im Erdinger Gasthaus "Zum Adlberger" der "Mundwerkpreis" des Fördervereins Bairische Sprache und Dialekte verliehen. Den symbolischen Preis gibt es dieses Jahr zum ersten Mal, er wird der Aßlingerin für ihr musikalisches Engagement für die Bairische Sprache verliehen.

SZ: Ist man ehrlicher auf Bairisch oder warum schreiben Sie Texte vor allem in Ihrer Muttersprache?

Roswitha Spielberger: Ich kann's zwar anders auch, aber das mache ich nicht so gerne. Auf Bairisch sprudelt es einfach so raus - die Sprache ist ja auch viel weicher. Das liegt mir einfach viel mehr als Hochdeutsch. Ich hab schon in der Schule lieber Referate auf Englisch als auf Hochdeutsch gehalten.

Hand aufs Herz: Haben Sie mit dem Preis gerechnet?

Überhaupt nicht! Man tut sich schwer bei Kleinkunstpreisen, vor allem wenn man erst mit fünfzig anfängt. Da kommt man kaum rein - wenn überhaupt, gibt es ja eher Nachwuchspreise. Deshalb freut es mich besonders, dass ich den Preis bekommen habe. Das ist schon ein tolles Gefühl.

Ist ein Preis für Mundart heute noch zeitgemäß? Interessiert das die Leute?

Na, das ist schon wichtig, weil es die bairische Sprache ein bisschen ins Licht rückt. Ich bringe das Bairische unter die Leute. Sogar Bewerbungen für Kleinkunstbühnen schreibe ich auf Bairisch. Ich möchte nicht, dass Bairisch ausstirbt - und das geht vielen Leuten so. Das ist doch auch eine tolle Sprache, die es wert ist erhalten zu werden. Mir gefällt eigentlich jeder Dialekt, aber mein Herz schlägt immer fürs Bairische.

Ihre Karriere als "Stianghausratschn" ist inzwischen zu Ihrem Hauptberuf geworden. Wie treten Sie am liebsten auf?

Am liebsten habe ich schöne Kleinkunstbühnen - wenn so 100, 150 Leute im Publikum sind. Ich mag den Kontakt zu den Leuten, ich will sie reagieren sehen. Fürs Geld sind natürlich auch Auftritte vor viel mehr Menschen gut - aber im Kleinen macht's am meisten Spaß.

© SZ vom 29.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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