Anzing:Dieser Weihnachtsmann macht den Schülerlotsen

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Der Weihnachtsmann trägt in Anzing Sorge dafür, dass die Kinder sicher über die Straße kommen. (Foto: Christian Endt)

An der Ampelkreuzung in Anzing ist jeden Dienstag- und Freitagmorgen ein besonderes Schauspiel zu sehen.

Von Daniel Limmer, Anzing

Für Stefan Höhnemann ist es "eine Herzensangelegenheit". Seit gut zwei Jahren hilft er als ehrenamtlicher Schulweghelfer jeden Dienstag und Freitag von 7.15 bis etwa 7.45 Uhr den Schülerinnen und Schülern an der Ampelkreuzung in Anzing über die Straße. Eine Ausschreibung im Gemeindeblatt hatte ihn darauf gebracht. Höhnemann, der selbst erst seit 2018 in Anzing wohnt, findet, "dass es wichtig ist, etwas für die Gemeinschaft zu tun". Und als Selbstständiger mit flexiblen Arbeitszeiten könne er sich in der Früh ja leicht mal eine halbe Stunde Zeit nehmen.

Was er sich jetzt Besonderes überlegt hat? Seit Anfang Dezember ist der Schulweghelfer als Weihnachtsmann verkleidet. Ganz zur Freude der Kinder natürlich.

Noch bis zum Ferienbeginn will Stefan Höhnemann den Kindern durch seine Verkleidung Freude machen. (Foto: Christian Endt)

Die Idee kam eher zufällig auf. Höhnemann ist in seiner Freizeit beim örtlichen Tischtennisverein aktiv. Anlässlich der Nikolausfeier hatte ein Freund und langjähriger Geschäftspartner von ihm dem Verein - besonders den jungen Tischtennisspielern - einen heißersehnten Wunsch erfüllt. Er sponserte 2000 Euro für einen Tischtennisroboter. Jugendtrainer Höhnemann durfte das Geschenk den Kindern dann höchstpersönlich zeigen und verkleidete sich dazu als Weihnachtsmann. Eine rundum gelungene Überraschung. Nach der Feier sagte seine Frau zu ihm: "Mach das doch als Schulweghelfer genauso."

Gesagt, getan. Am nächsten Morgen half er den Schülerinnen und Schülern also im Weihnachtskostüm über die Straße. Schon auf dem Weg dahin haben ihm viele Kinder zugewunken. Vor Ort war das Gejohle und Gelache dann nochmal riesig. Auch einigen Auto- oder Schulbusfahrern hat er mit seiner Verkleidung ein Grinsen ins Gesicht gezaubert. "Ich glaube, schon am ersten Tag war ich auf etlichen Fotos drauf."

Seitdem kommt Höhnemann jedes Mal verkleidet. Genauer gesagt, noch bis Ferienbeginn. Einige Kinder begrüßen ihn mittlerweile deswegen nur noch als Weihnachtsmann oder Nikolaus. "Sie haben durch mich immer was zu lachen und zu erzählen." Gerade in Zeiten von Corona so unglaublich wichtig.

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