Verkaufsstelle:Grafing-Bahnhof: Kiosk könnte im September öffnen

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Eigentlich hätte der Kiosk in Grafing-Bahnhof schon im Juli eröffnen sollen. (Foto: Christian Endt, Fotografie & Lic)

Am größten Bahnhof im Landkreis Ebersberg gibt es seit knapp einem Jahr keinen Anlaufpunkt mehr für Tickets und Kaffee. Das soll sich nun ändern.

Von Thorsten Rienth, Grafing

Wer häufiger an den Bahnsteigen in Grafing-Bahnhof vorbeikommt, dem dürfte es kaum verborgen geblieben sein: Noch immer gibt es keinen neuen Bahnhofskiosk, die Räume sind nach wie vor verschlossen und dunkel. Das soll sich zeitnah ändern - jetzt aber wirklich, wie ein Bahnsprecher auf Nachfrage der SZ mitgeteilt hat.

Zuvor hatte vor allem unter Grafinger Senioren die Mutmaßung die Runde gemacht, die Eröffnung sei kurzfristig doch noch gescheitert. "Dem Gerücht können wir klar widersprechen", heißt es nun von der Deutschen Bahn. "Die Mietfläche soll im September an die Pächterin übergeben werden." Sie bestimme dann auch den genauen Zeitpunkt der Eröffnung. Noch im Juni hatte es geheißen, der Kiosk werde Mitte Juli öffnen.

Gesetzt, dass sich der nun genannte Zeitrahmen als zutreffend herausstellt, wäre Grafing-Bahnhof etwa ein Jahr ohne Bahnhofskiosk gewesen. Dessen Betreiber hatte im Herbst 2017 von sich aus gekündigt. Grund soll die zu hohe Pacht gewesen sein. Bestätigt ist das allerdings nicht. Fest steht gleichwohl, dass Bahnkunden seither nicht nur ein Anlaufpunkt bei unfreiwilligen Aufenthalten fehlte.

Der Ticketkauf am Automaten ist besonders für Ältere ein Problem

Auch auf die Beratung beim Ticketkauf mussten sie verzichten. Letzteres bekamen vor allem die weniger IT- und elektronikaffinen Bahnfahrer zu spüren - wenn sie etwa am Fahrkartenautomaten ein Ticket lösen wollten. Der Prozess ist kompliziert. So sehr, dass Bahn und Stadt Grafing schon eigens eine öffentliche Schulung zur Bedienung der Geräte veranstalteten.

Dass sich die geplante Eröffnung nun in den Herbst verschiebe, ist laut dem Grafinger Landtagsabgeordnetem Thomas Huber (CSU) zwar nicht optimal. "Aber es ist eine Perspektive, noch dazu eine dringend nötige." Grafing-Bahnhof sei nicht nur der größte Bahnhof im Landkreis. "Hier laufen mindestens Südostbayernbahn, Meridian und DB zusammen", sagte Huber.

Dass es dort Fahrkarten nur noch aus dem Automaten gebe, sei der Öffentlichkeit nicht vermittelbar. In Fällen wie diesen werde er zur politischen Nervensäge, versichert Huber. Alle sechs Wochen findet im Landtag der sogenannte Bahndialog statt.

Der Austausch ist eine Art direkter Draht von Abgeordneten zu Entscheidungsträgern bei der Bahn. "Wenn ich da in der Tür stehe, dann wissen die schon, was ich wissen will: Wie sie gedenken, die Probleme an den Bahnhöfen im Landkreis zu lösen."

© SZ vom 03.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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