Donnersbergerbrücke:Bauarbeiten verzögern sich

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Eigentlich sollte zum Oktoberfest der Verkehr wieder fließen. Doch nun bleibt die Donnersbergerbrücke wegen Bauarbeiten länger als befürchtet ein Hindernis für Autofahrer.

Marco Völklein

Autofahrer auf dem Mittleren Ring werden sich ein bis zwei Wochen länger als geplant durch die Großbaustelle auf der Donnersbergerbrücke kämpfen müssen. Eigentlich wollte das Baureferat die Sanierungsarbeiten an der östlichen Hälfte des Bauwerks bis zum Start des Oktoberfests am 22. September abgeschlossen haben.

Baustelle an der Donnersberger Brücke (Foto: Alessandra Schellnegger)

Diesen Termin allerdings "werden wir nicht ganz schaffen", räumt Ralf Wulf, der Leiter der zuständigen Hauptabteilung Ingenieurbau im Baureferat, auf SZ-Anfrage ein. Nun werden sich die Arbeiten laut Wulf noch bis "Ende September oder Anfang Oktober" hinziehen.

Mit bis zu 150.000 Fahrzeugen pro Tag zählt die Donnersbergerbrücke zu den meistbelasteten Verkehrsbauwerken in der Landeshauptstadt. Seit Anfang April waren die Arbeiter damit beschäftigt, die Ostseite des Bauwerks von Grund auf zu sanieren. Unter anderem wurden dabei die "Übergangskonstruktionen" erneuert, die dafür sorgen, dass sich das Bauwerk bei Hitze ausdehnen und bei Kälte zusammenziehen kann.

Diese Bewegungen sind bei Brückenbauwerken laut Wulf ganz normal und spielen sich bei einem Bauwerk von der Dimension der Donnersbergerbrücke im "Dezimeterbereich" ab. Zudem wurden an der Unterseite der Brücke "Spannglieder" eingebaut, um die Tragfähigkeit zu erhöhen und die Stabilität zu sichern.

Der Einbau genau dieser Spannglieder habe sich während der Arbeiten als "umfangreicher und aufwendiger herausgestellt als ursprünglich vorhergesehen", sagt Wulf. Das führt nun zu der Verzögerung. Zudem habe der Gasalarm Anfang Juli den weiteren Bauablauf behindert. Damals hatte ein Arbeiter am Sockel der Brücke versehentlich eine Gashochdruckleitung der Stadtwerke angebohrt.

Polizei und Feuerwehr stoppten für zwei Stunden den Autoverkehr über sowie den S-Bahn-Verkehr unter der Brücke. Tausende Pendler kamen zu spät zur Arbeit. Nach dem Alarm habe man die Sicherheitsanforderungen auf der Baustelle erhöht, um "auf der ganz, ganz sicheren Seite zu sein", sagt Wulf. Auch das habe zu den Verzögerungen geführt. Sollte das Wetter in den kommenden Tagen mitspielen und somit die Abschlussarbeiten nicht weiter verzögern, werde man die Baustelle aber bis Ende September oder Anfang Oktober beenden.

Damit ist allerdings noch lange nicht Schluss mit den Bauarbeiten und Behinderungen an der vielspurigen Brücke. Denn im kommenden Frühjahr geht es aller Wahrscheinlichkeit nach auf der westlichen Seite des Bauwerks weiter - das war aber von Anfang an so geplant.

Allerdings rechnet Wulf dann damit, dass die Baustelle rechtzeitig mit dem Wiesn-Start im September 2013 abgeschlossen sein wird. Der westliche Brückenteil sei nämlich nicht ganz so aufwendig zu sanieren, weil an den dortigen Bauwerken keine Spannglieder einzubauen sind.

Der Westteil der Brücke stammt noch aus den Dreißigerjahren, in den Sechzigerjahren wurde dann der Ostteil angebaut. Zudem wurden die Ab- und Auffahrten immer wieder umgestaltet, sodass das Bauwerk eigentlich aus mehreren Teilbauwerken besteht, die bei einer Sanierung unterschiedlich zu behandeln sind.

Für die Autofahrer allerdings wird sich vom kommenden Frühjahr an eine ähnliche Situation ergeben wie zuletzt: Um heuer die östliche Hälfte sanieren zu können, wurden die Fahrspuren auf der Brücke verengt, das Tempo auf 40 Stundenkilometer gedrosselt und der Autoverkehr zum Großteil auf die westliche Hälfte verschwenkt; im nächsten Jahr geht das Spiel spiegelverkehrt weiter. Dann müssen die Autos und Laster auf die Osthälfte ausweichen; Fahrbahnverschwenkungen sowie Tempo 40 wird es dann ebenfalls wieder geben.

© SZ vom 14.09.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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