Denkmalschutz:Olympiastadion bekommt Naturrasen zurück

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Die Tribüne ist schon grün, in der Mitte des Olympiastadions soll es ab dem Frühjahr grünen. (Foto: Natalie Neomi Isser)
  • Für ein Autorennen ist das Münchner Olympiastadion im Jahr 2011 asphaltiert worden.
  • Veranstaltern kam der stabile Untergrund entgegen, sie mussten den Rasen nicht extra abdecken.
  • Doch die Ausnahmegenehmigung für den Asphalt läuft nun endgültig ab - im Frühjahr kehrt der Rasen zurück.

Von Heiner Effern

Die Asphaltfläche im Inneren des Olympiastadions wird im Frühjahr 2017 herausgerissen und wieder durch einen Naturrasen ersetzt. "Dafür gibt es einen klaren Beschluss des Aufsichtsrats", sagte ein Sprecher der Olympiapark GmbH.

Damit weist die Gesellschaft die Forderung der Bayernpartei und von Event-Veranstaltern zurück, mit dem Verlegen des Rasens wenigstens bis zum Ende der Open-Air-Saison im Herbst 2017 zu warten. Die Organisatoren würden sich gerne die Kosten ersparen, bei einer Großveranstaltung das Naturgrün jedes Mal von Neuem abdecken zu müssen. Die Bayernpartei scheiterte jedoch im Stadtrat mit ihrem Dringlichkeitsantrag.

Nicht nur Bürgermeister und Wirtschaftsreferent Josef Schmid (CSU) steht hinter dem Beschluss der Olympiapark GmbH. "Es gibt immer eine nächste Großveranstaltung, auf die man noch warten könnte", sagt Schmid. Das Vergabeverfahren für das Auslegen des neuen Rasens stehe zudem bereits vor dem Abschluss. "Eine Aufhebung würde mehr an Regressforderungen bringen als es kostet, den Rasen ein paar mal wiederherzustellen", sagte Schmid.

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Das Oval des Olympiastadions war für Autorennen der Deutschen Tourenwagenmeisterschaft (DTM) im Jahr 2011 asphaltiert worden. Dafür gab es eine Ausnahmegenehmigung, die nun endgültig abläuft. Veranstaltern von Konzerten und Großveranstaltungen kam der stabile Untergrund in den vergangenen fünf Jahren entgegen. Ihnen blieb es erspart, den Rasen abzudecken, und sie konnten auch mit schweren Lastwagen den gesamten Innenraum befahren.

So sollte es dauerhaft bleiben, wenn es nach dem Verband der Münchner Kulturveranstalter geht. "Das Olympiastadion ist Münchens einzige Open-Air-Spielstätte für große Bands und klassische Künstler. Unsere Mitglieder sind einfach besorgt, ob dieser letzte Spielort weiterhin kostendeckend zu nutzen sein wird", schrieb der Vorsitzende Alexander Wolfrum an die Stadt, als er von den Rasenplänen erfuhr. Es gebe bereits einen Kunstrasen, den man in veranstaltungsfreien Zeiten ins Stadion legen könne.

Die Olympiapark GmbH kann das Anliegen nachvollziehen, doch es ändert nichts an ihren Plänen. "Ein schwarzes Loch in der Mitte des Stadions ist kein schöner Anblick", sagte ein Sprecher. Auch der Denkmalschutz spiele ein große Rolle, weswegen im Frühjahr 2017 nun wieder Naturrasen verlegt werde.

© SZ vom 04.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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