DEL2:Konstantes Auf und Ab

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Dem ersten Shutout dieser Saison beim Tölzer 5:0-Sieg gegen Freiburg folgt eine 1:4-Heimniederlage gegen Weißwasser.

Von Johannes Schnitzler, Bad Tölz

Die guten Nachrichten hielten sich am Freitag in Grenzen für die Tölzer Löwen, aber immerhin: Es gab welche. Trotz einer 1:4 (0:1, 0:2, 1:1)-Niederlage standen sie auch am Samstag noch auf Rang neun der DEL2, auf einem Platz, der nach der Hauptrunde für die Pre-Playoffs reichen würde; Platz sechs, der die sichere Qualifikation für das Viertelfinale bedeutet, war nur zwei Zähler entfernt. 2011 Zuschauer sahen dieses 1:4 gegen die Lausitzer Füchse aus Weißwasser, fast doppelt so viele wie am vergangenen Dienstag, als gerade einmal 1040 Zuschauer die 5:0-Gala gegen den EHC Freiburg im Stadion verfolgten. Der lange verletzte Verteidiger Valentin Gschmeißner war zurück, der Kader damit komplett. Und am Sonntag waren die Löwen spielfrei, was ihnen nach einer Englischen Woche eine willkommene Pause verschaffte, ehe sie am nächsten Freitag im dritten Heimspiel nacheinander auf Aufsteiger Deggendorf treffen werden.

Das war es dann aber auch an positiven Inhalten, die die Löwen aus diesem 1:4 destillieren konnten. Denn auch nach unten sind die Abstände in der Tabelle extrem eng. Einem Sieg folgt eine Niederlage folgt ein Sieg folgt eine Niederlage. Trainer Markus Berwanger, wie immer um den Betriebsfrieden bemüht, sagte: "Wir haben es nicht besonders gut gemacht, aber auch nicht besonders schlecht. Weißwasser hat es einfach sehr, sehr gut gemacht." Kann man ja mal anerkennen.

Natürlich war das nur ein schwacher Trost nach einer Partie, in der Tölz das schönste Tor des Tages vorgelegt hatte. Florian Strobl jubelte nach einer Direktkombination über drei Stationen über das 1:0. Nach Videostudium erkannten die Schiedsrichter den vermeintlichen Treffer aber nicht an: Die Scheibe hatte sich lediglich im Außennetz verfangen. Als Strobl wenig später auf die Strafbank musste, traf David Kuchejda einwandfrei zur Führung für Weißwasser (18.), und die Partie drehte sich. Das zweite Drittel ging klar an die Sachsen, Jeff Hayes (25., 32.) schraubte die Führung der Füchse auf 3:0. Kevin Wehrs weckte mit einer Schlagschuss-Direktabnahme zwar noch Hoffnung (55.). Doch dann unterlief Routinier Casey Borer im Spielaufbau bei Tölzer Überzahl ein fataler Fehler an der eigenen Blauen Linie, den Fabian Dietz mit dem 1:4 (57.) bestrafte.

Drei Tage nach ihrem ersten Shutout, als sie sich in jeden Schuss geworfen hatten, leisteten sich die Löwen am Freitag zu viele individuelle Nachlässigkeiten. Torhüter Ben Meisner, am Dienstag noch "Man of the Match", musste diesmal zusehen, wie sein Freund und Gegenüber Olafr Schmidt zum Matchwinner wurde. Meisners Frust entlud sich nach der Schlusssirene. Zornig schmetterte der Deutschkanadier seine Trinkflasche aufs Eis.

"Wir haben im letzten Drittel alles versucht. Aber zwanzig Minuten sind zu wenig, um gegen eine Topmannschaft Punkte zu holen", sagte Berwanger. Das war weder gut noch schlecht noch neu. Aber es war die eigentliche Botschaft des Abends: Die Konstanz fehlt.

© SZ vom 03.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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