Bürgerhaus Weichs:Dokumentartheater über die "Räterepublik Baiern"

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Richard Oehmann und Renate Groß lesen Texte von Zeitzeugen. (Foto: Stephan Hadrava)

Das "Kollektiv Herzfeld" zeichnet im Stück "Dreieinhalb Wochen im Münchner Frühling" die historischen Ereignisse vom April 1919 auf Basis von Originaldokumenten nach.

Beim Nockherberg-Singspiel werkelt Richard Oehmann als Co-Autor und Co-Regisseur hinter den Kulissen. Anders beim dokumentarischen Theaterstück über die Zeit der bayerischen Räterepublik "Dreieinhalb Wochen im Münchner Frühling" - dort ist er nicht nur auf der Bühne zu sehen, sondern auch seine Gesangskünste sind zu hören.

Dieses Mal spielt das "Kollektiv Herzfeld" das Stück nicht nur im altehrwürdigen Fraunhofertheater in München, sondern kommt am Freitag, 3. Mai, auch auf ein "Auswärtsspiel" nach Weichs. Wobei es für Regisseur und Co-Autor Reinhard Pabst eigentlich ein Heimspiel ist. Hier ist er aufgewachsen, ehe es ihn mit Mitte zwanzig nach Giesing zog.

Das Stück, das vom Kulturreferat München gefördert wurde und zu 100 Jahren Revolution und Räterepublik Premiere hatte, liegt ihm als Historiker besonders am Herzen, da es ein wichtiges Kapitel bayerischer Geschichte beleuchtet, das in Schullehrplänen oft nicht vorkommt.

Zu Wort kommen Zeitzeugen wie Thomas Mann, Victor Klemperer oder Josef Hofmiller

Am 7. April 1919 wird die "Räterepublik Baiern" in München ausgerufen. Das Stück will Antworten auf die Fragen liefern: Wie erleben die Münchner Bürgerinnen und Bürger den Alltag in der neuen Räterepublik: Herrschen fortan Chaos und Gewalt? Ist die Münchner Frau nun "Gemeinschaftseigentum", wie in Zeitungsartikeln außerhalb Münchens behauptet wird? Was bedeutet die Existenz eines Revolutionstribunals? Wie agieren die Exponenten der verschiedenen politischen Strömungen? Auf welche Weise versuchen sie die Stimmung in der Bevölkerung zu beeinflussen? Und welches Lied sangen und pfiffen die Menschen in den Cafés und auf den Straßen Münchens?

In "Dreieinhalb Wochen im Münchner Frühling" zeichnet das "Kollektiv Herzfeld" die historischen Ereignisse im April 1919 ausschließlich auf Basis von Originaldokumenten, Bildern und Videos dieser Zeit nach. Zu Wort kommen die Zeitzeugen Thomas Mann, Victor Klemperer, Josef Hofmiller, Erzbischof Faulhaber, Gustav Landauer und viele mehr. Durch Perspektivwechsel versucht das Kollektiv, die Distanz von mehr als hundert Jahren "auf ein Minimum zu reduzieren".

Gezeigt wird das Stück am Freitag, 3. Mai, um 19.30 Uhr im Sport- und Bürgerhaus Weichs. Die Karten kosten 16,50 Euro, ermäßigt 9,50 Euro für Schüler und Studenten. Diese sind im Vorverkauf im Getränkemarkt Peuker in der Münchner Straße 15 in Weichs zu erwerben, sowie online über die Webseite www.Muenchner-Fruehling.de . Dort sind auch weitere Infos zum Stück zu finden.

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