Vierkirchen:Hämmern, Sägen, Raspeln

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Im Vierkirchener Kindergarten St.Jakobus hämmern und sägen bei der Nachwuchsinitiative "Baumeister gesucht" der Bayerischen Bauwirtschaft die Vorschulkinder Johanna und Louisa zusammen mit Matthias Theobald alias Harry Hammer an einem Holzhäuschen. (Foto: Toni Heigl)

Im Vierkirchener Kindergarten St. Jakobus lernen 16 Kinder den Umgang mit Material und Werkzeug.

Von Jessica Schober, Vierkrichen

Buntbemalte Holzspäne rieseln von der Werkbank ins Gras, es klopft und hämmert gleich an mehreren Stationen. Zwei Kinderhände umklammern fest einen Sägegriff - ritsch, ratsch - und schon ist ein neues Holzhäuschen entstanden. Gemeinsam haben 16 Vorschulkinder am Freitag im Garten des St. Jakobus Kindergartens in Vierkirchen gewerkelt und gebaut. "Das Sägen und Raspeln war toll", sagt der sechsjährige Maximilian. "Am meisten Spaß hat es mir gemacht, eine Mauer aus Ziegelsteinen zu bauen", erzählt die fünfjährige Selina.

Zu der Initiative "Baumeister gesucht" hatte der ortsansässige Unternehmer Anton Stichlmeyr als Vertreter der Bayerischen Bauwirtschaft ein besonderes Duo einladen: In voller Blaumann-Montur erklärten die zwei Figuren Harry Hammer und Nicki Nagel - dargestellt von Matthias Theobald, 30, und Corinna Sichart, 29, - den Kindern, wie man Werkzeuge sicher benutzt. Im echten Leben ist Theobald war Wirtschaftsstudent, doch mit Kindern habe er einfach ein gutes Händchen, erklärt der Mitarbeiter des Münchner Vereins Spiellandschaft Stadt. "Die Kinder freuen sich oft, wenn sie bei dieser Aktion mal eine männliche Bezugsperson im Kindergarten erleben können", erzählt Theobald. Dabei hätten Mädchen und Jungen mit gleicher Begeisterung gewerkelt und seien auch vor spitzen Nägeln und scharfen Sägen nicht zurückgeschreckt, erzählt die Erzieherin der Eulengruppe Kathrin Schäfer.

Mit gelben Helmen ausgestattet konnten die Kleinen nach einer Einweisung einen Würfel von einem Holzstück absägen und ein dreieckiges Dach darauf nageln. Ein Fundament und einen Zaun brauchten die Häuschen auch noch. Und schließlich wurde mithilfe von Ziegelsteinen eine Miniaturausgabe Vierkirchens nachgebaut. Für Erzieherin Schäfer war der Besuch eine gelungene Abwechslung, zumal es auch der erste derartige Aktionstag seit der Corona-Pandemie gewesen sei. Die gespendete Werkbank soll nun im Eingangsbereich für alle Kinder zugänglich bleiben. Im Frühjahr werden die Vorschulkinder auch noch eine echte Baustelle vor Ort besuchen - solange bleiben die gelben Helme noch im Kindergarten.

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