Für die Jäger im Landkreis gibt es nun zwei sogenannte Konfiskatsammelstellen, in denen die Überreste toter Wildschweine bis zu ihrer Entsorgung kühl gelagert werden können: in Vierkirchen und in Altomünster. Das Landratsamt Dachau sieht darin "einen wichtigen Baustein der vorsorglichen Tierseuchenbekämpfung".
Am Mittwoch übergab der Leiter des Veterinäramts Dachau, Andres Unruh, gemeinsam mit Landrat Stefan Löwl und den Bürgermeistern der Marktgemeinde Altomünster, Michael Reiter, und Vierkirchens, Harald Dirlenbach, die zwei Sammelstellen an den Jagdschutz- und Jägerverein Dachau (JJVD).
Der JJVD thematisierte die Entsorgung von Konfiskat schon vor einigen Jahren mit dem Veterinäramt und der Unteren Jagdbehörde. Die Einrichtung der Sammelstellen ist laut Landratsamt "eine Maßnahme zur Unterbrechung von möglichen Infektionsketten", insbesondere für die für Wild- und Hausschweine fast immer tödlich verlaufende Afrikanische Schweinepest (ASP).
Die Konfiskatbehälter sind ausschließlich für Wildschweine und Wildschweinabfälle der Jagdreviere im Landkreis Dachau vorgesehen. Die Behälter werden in den gekühlten Sammelstellen verwahrt und laut Landratsamt anschließend in einer Tierkörperbeseitigungsanstalt entsorgt.
Schutz vor Keimen und Giften
Aus Sicht der Behörde besteht nach wie vor ein hohes Risiko, dass sich die Afrikanische Schweinepest weiter ausbreitet und sowohl die Wildschweinpopulation als auch die Hausschweinebestände im Landkreis befällt. Zusätzlich wurden im Landkreis immer wieder erhöhte Werte von perfluorierten Alkylsubstanzen wie Perfluoroctansulfosäure (PFOS) und Perfluoroctansäure (PFOA) in Wildtierinnereien nachgewiesen. Auch in diesen Fällen können die Behälter genützt werden.
Die Sammelstellen wurden von den Gemeinden, die auch den Grund kostenlos zur Verfügung gestellt haben, an die Strom- und Wasserversorgung angeschlossen. Betrieben werden sie vom JJVD. Sobald die Afrikanische Schweinepest nachgewiesen wird, werden die Anlagen vom Veterinäramt als Verwahrstellen vom Landkreis genutzt.