Verkehrspolitik:Zank um S-Bahn-Takt

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Im Berufsverkehr haben es die Dachauer S-Bahn-Pendler gut. Da gibt es bereits einen Zehnminuten-Takt - jedenfalls, wenn nicht außerplanmäßig Züge ausfallen. (Foto: Toni Heigl)

Die SPD weist darauf hin, dass der vom bayerischen Verkehrsminister geplante 15-Minuten-Takt im Berufsverkehr für die S2 eine Verschlechterung wäre. Derzeit fährt sie alle zehn Minuten.

Von Alexandra Vettori, Dachau

Kürzlich sind Pläne des bayerischen Verkehrsministers Christian Bernreiter (CSU) bekannt geworden, wonach schon vor der Fertigstellung der zweiten S-Bahn-Stammstrecke in München ein ganztägiger 15-Minuten-Takt auf den S-Bahn-Linien S1, S2, S3, S4, S6 und S8 eingeführt werden soll. Allerdings stößt diese Idee nicht nur auf Begeisterung.

Die Dachauer SPD zum Beispiel betont in einer Presseerklärung, dass die an sich erfreulichen Pläne des Verkehrsministers für Dachau sogar eine Verschlechterung mit sich bringen würden. Hier nämlich hat man bei der S2 im morgendlichen und abendlichen Berufsverkehr schon einen Zehnminutentakt. Das sei, argumentiert die SPD in Person von Anke Drexler, der stellvertretenden Vorsitzenden des Dachauer Ortsvereins, eine echte Erleichterung für alle Berufstätigen. Zumindest dann, wenn nicht, wie es allzu oft geschehe, "Züge ausfallen wegen technischer Probleme oder weil es am Personal fehlt".

Wo der anvisierte 15-Minuten-Takt aber eine Verschlechterung sei, etwa auf der S2 nach Dachau, da wünscht sich die SPD deutliche Worte von allen Beteiligten. Sie selbst sieht es kritisch, dass die Linie ausgerechnet in den stark frequentierten Zeiten faktisch ausgedünnt werde. "Konkret bedeutet ein 15-Minuten-Takt eine Verkürzung des Angebots von sechs S-Bahn-Zügen pro Stunde auf vier S-Bahn-Züge pro Stunde", rechnet Drexler vor. Sinnvoll seien Investitionen in die S-Bahn aber auf jeden Fall, betont sie, "weil das System bereits jetzt erkennbar in der Überlast fährt".

Die Kritik der Dachauer SPD ist auch an anderer Stelle schon laut geworden. Gibt es doch ebenfalls auf den Strecken nach Zorneding, Deisenhofen, Unterpfaffenhofen-Germering und Maisach in der Hauptverkehrszeit Zehnminutentakte. Wie damit umgegangen wird, ist noch unklar. Dachaus Landrat Stefan Löwl (CSU) geht jedenfalls davon aus, dass es keine Verschlechterungen geben wird.

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