Ihr Protestauftritt in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale dauert nur41 Sekunden, aber er macht Pussy Riot 2012 über Nacht berühmt. Mit bunten Sturmhauben über dem Kopf und einer Gitarre stürmen die Aktivistinnen den Altarraum und stimmen einen Bittgesang an: "Heilige Jungfrau, Muttergottes, vertreibe Putin." Das Kollektiv ist politisch. Radikal. Feministisch. Mit ihrem "Punk-Gebet" attackieren die jungen Frauen die Kumpanei der orthodoxen Kirche unter Patriarch Kyrill I. mit dem Kreml. Die Aktion bleibt nicht ohne Folgen. Drei Sängerinnen der Band, darunter Marija Alyokhina, werden wegen "Rowdytums aus religiösem Hass" angeklagt und zu zwei Jahren Lagerhaft verurteilt. Im Westen ist man schockiert über die Härte des Urteils, kooperiert aber mit Putin genauso wie zuvor.
Auszeichnung:Pipi für Putin
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Pussy Riot erhält den Dachau-Preis für Zivilcourage. Bei der Verleihung verurteilen die Aktivistinnen den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine - und appellieren, Deutschland nicht den "rechtsradikalen Faschisten" zu überlassen.
Von Gregor Schiegl, Dachau
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Seit fast vier Jahren sitzen Vertreter der teils rechtsextremen Partei im Dachauer Stadtrat und Kreistag. Dies darf nicht zur Normalität werden. Die anderen Fraktionen müssen noch mehr dagegen halten.
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