Ponyreitverbot am Volksfest:Stadträte fordern neue Abstimmung

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Die Stadträte von Bürger für Dachau und FDP setzen sich für eine neue Abstimmung zum Thema Ponyreiten ein. Doch dafür benötigen sie die Unterstützung der Dachauer.

Von Benjamin Emonts, Dachau

Die Gegner des Ponyreitverbots auf dem Dachauer Volksfest bekommen politische Unterstützung. Einer Pressemitteilung der Fraktionsgemeinschaft Bürger für Dachau (Bfp)/ FDP Dachau zufolge, stellen die Stadträte Jürgen Seidl, Horst Ullmann und Norbert Winter einen Bürgerantrag an die Stadt Dachau, in dem sie die "Fortsetzung des von der Familie Kaiser betriebenen Ponyreitens auf dem Dachauer Volksfest" fordern.

"Uns haben zahlreich Anfragen von Bürgern gezeigt, dass das Ponyreiten auf dem Dachauer Volksfest weiterhin gewünscht wird", begründet FDP-Stadtrat Jürgen Seidl.

Volksfest Dachau
:Protest gegen Ponyreitverbot

Der Betreiber des Reitsalons Kaiser kämpft um seine Existenz. Und findet auch bei Bürgern Unterstützung.

Von Benjamin Emonts

Der Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Dachau hatte im Juni beschlossen, Schausteller, die mit lebenden Tieren arbeiten, von 2016 an auf dem Volksfest nicht mehr zuzulassen. Betroffen von dem Verbot sind das Ponykarussell des Familienbetriebs Kaiser und die Mäuseburg von Johanna Brambach.

Ein Bürgerantrag soll das Thema wieder auf die Agenda bringen

Mit dem Bürgerantrag, der bis Mitte September an den Dachauer Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD) übergeben werden soll, wollen die Antragsteller erwirken, dass sich der Stadtrat erneut mit dem Verbot des Ponyreitens befasst. "Die zuständigen Gremien der Stadt Dachau mögen beschließen, dass im Jahre 2016 und den Folgejahren das von der Familie Kaiser betriebene Ponyreiten auf dem Dachauer Volksfest fortgesetzt wird", heißt es in dem Antrag.

Damit das Thema erneut auf die Agenda kommt, benötigen Seidl und seine Mitstreiter die Unterschriften von mindestens einem Prozent der abstimmungsberechtigten Dachauer Bürger. Sobald die Zulässigkeit des Bürgerantrags festgestellt wurde, ist der Stadtrat dazu verpflichtet, das Thema innerhalb von drei Monaten zu behandeln. Eine Entscheidung in der Sache muss er nicht zwangsläufig treffen.

Unmut bei Bürgern

Unmittelbar nach Ende des Volksfest haben zahlreiche Bürger ihren Unmut über das Ende des Ponyreitens auf der Thoma-Wiese geäußert. Eine entsprechende Petition, die seit Dienstag online steht, wurde bislang von 120 Bürgern unterzeichnet; eine Facebook-Gruppe für den Erhalt des Ponyreitens hat inzwischen mehr als 400 Anhänger.

"Mit unserem Antrag wollen wir dem Bürgerwillen Nachdruck verleihen", erklärt schließlich Bürger für Dachau-Stadtrat Horst Ullmann. Und Norbert Winter, ebenfalls Bfd, ergänzt: "Die Ponyreitbahn der Familie Kaiser auf dem Dachauer Volksfest hat eine sehr lange Tradition und ist bei vielen Besuchern beliebt. So können insbesondere kleine Kinder auf einfache und kostengünstige Weise einen ersten Kontakt und Beziehung zu Pferden aufbauen."

Offener Brief an den OB

Nicht zuletzt, so äußert sich FDP-Stadtrat Jürgen Seidl, würden durch das Verbot die wirtschaftliche Existenz des Familienbetriebs Kaiser und Arbeitsplätze bedroht. Bereits im Jahr 2014 hatten Tierschützer aus Dachau eine Online-Petition gegen das Ponyreiten gestartet, die 2942 Mal gezeichnet wurde.

In einem offenen Brief an OB Hartmann kritisierten sie, dass die Ponys auf dem Volksfest nicht genügend Bewegungsfreiheit hätten und unter der Geräuschkulisse litten. Am ersten Volksfestsamstag demonstrierten 20 Tierschützer gegen das Ponyreiten auf dem Dachauer Volksfest.

© SZ vom 25.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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