München/Dachau:Unternehmen fördern Integration

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Im Landkreis Dachau haben 24 Flüchtlinge einen Ausbildungsplatz - ihre Zahl dürfte weiter steigen

Im Landkreis Dachau haben 24 Flüchtlinge einen Ausbildungsplatz. Die Beschäftigung fördert die Integration. Aus Sicht der Industrie- und Handelskammer (IHK) für München und Oberbayern leisten kleine und mittelständische Betriebe einen großen Beitrag dazu. Immer mehr Unternehmen seien bereit, Asylsuchende auszubilden. Grund dafür ist das neue Bundesintegrationsgesetz, wonach Flüchtlinge ihre Ausbildung unabhängig vom Ausgang des Asylverfahrens abschließen können.

In der Region haben insgesamt 1062 Flüchtlinge einen Ausbildungsplatz. Seit Beginn des Jahres wurden 353 Ausbildungsverträge in Industrie, Handel und Dienstleistungen geschlossen. Dies geht aus der aktuellen Ausbildungsstatistik der IHK hervor. Die Bereitschaft der Unternehmen, Flüchtlinge auszubilden, dürfte laut IHK noch zunehmen. "Das neue Bundesintegrationsgesetz gibt den Betrieben nun endlich die nötige Rechts- und Planungssicherheit", erklärt IHK-Hauptgeschäftsführer Peter Driessen. Das Gesetz ermöglicht es, dass Flüchtlinge ihre Ausbildung unabhängig vom Ausgang des Asylverfahrens abschließen und weitere zwei Jahre in Deutschland bleiben können. "In Bayern haben wir mit den zweijährigen Berufsintegrationsklassen an den Berufsschulen ein ideales Instrument, um jugendliche Flüchtlinge sprachlich, fachlich und kulturell auf eine Ausbildung vorzubereiten", so Driessen.

Wegen des zunehmenden Bewerbermangels waren im vergangenen Jahr in Oberbayern Tausende Lehrstellen unbesetzt geblieben. Die IHK für München und Oberbayern hat ein Integrationsteam mit vier Beratern und zwei Koordinatoren gebildet, das Betrieben bei der Ausbildung von Flüchtlingen als Lotse zur Seite steht. Das Beraterteam informiert zu allen praktischen, rechtlichen und interkulturellen Fragen vor, während und nach der Ausbildung, unter anderem zu Anerkennungsverfahren sowie Förder- und Begleitmöglichkeiten. Die vier Experten helfen beim Einstieg junger Geflüchteter ins Berufsleben und stehen dazu im engen Kontakt mit Ansprechpartnern der Agentur für Arbeit, Jobcenter und Berufsschulen in ganz Oberbayern. Das IHK-Integrationsteam für die Landeshauptstadt und die umliegenden Landkreise München, Dachau, Ebersberg, Erding, Freising, Fürstenfeldbruck und Starnberg ist erreichbar über das IHK-Informations- und Servicezentrum unter Telefon 089 / 5116-0. Mehr Informationen und ein Leitfaden zur Beschäftigung von Flüchtlingen sind im Internet unter www.ihkmuenchen.de/fluechtlinge zu finden.

Für die Auswertung der Ausbildungsstatistik wurden die Nationalitäten der Flüchtlinge aus den wichtigsten Herkunftsländern analysiert. Demzufolge kommen die meisten Auszubildenden aus dem Kosovo (248), gefolgt von Bosnien und Herzegowina (168), Afghanistan (145), Serbien (112) und dem Irak (85). Aus Syrien stammen 14 Auszubildende.

© SZ vom 20.08.2016 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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