Findling:Der Stein, der aus dem All kam

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Andreas Landmann (links) entdeckte den Meteoriten vor fast 70 Jahren auf einem Acker bei Machtenstein, gemeinsam mit seinem inzwischen verstorbenen Bruder. Erst durch die Recherchen ihres Freundes Hans Hartl (rechts) erfuhren sie, dass der Brocken aus dem All kam. (Foto: Toni Heigl)

Der Meteorit von Machtenstein lag jahrzehntelang unentdeckt in einem Garten. Sein Finder erzählt, wie er den Brocken einst auf dem Acker entdeckte. Nun kehrt der Stein erstmals heim.

Von Jessica Schober, Schwabhausen

Vor rund 70 Jahren unternahm Andreas Landmann mit seinem Bruder einen Spaziergang, der die Chronik seines Dorfes für immer verändern sollte. Die beiden Bauernsöhne aus Rennhof liefen in Richtung Kreuzholzhausen über den Acker der Familie. Es war noch Frühjahr, die Felder waren leer und dunkel. Da entdeckten sie plötzlich einen sonderbaren Stein: groß wie ein Herz, rostbraun und ungewöhnlich schwer. "Den blöden Stein, den nehm' ich mit heim", sagte sich Andreas Landmann und steckte ihn ein. Als sie ihn mit Werkzeug bearbeiteten, sprühten Funken. Merkwürdig, dachte Landmann - und legte den Stein beiseite. Niemals hätte er geahnt, was der Fund seinem beschaulichen Heimatort Machtenstein, Ortsteil von Schwabhausen, für Trubel bringen würde. Sechs Jahrzehnte vergingen, bis herauskam: Was die Landmann-Brüder da auf dem Acker gefunden hatten, kam aus dem All. Ein 4,5 Milliarden Jahre altes Teilchen aus dem interplanetaren Raum. Es war der Meteorit Machtenstein.

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