Kommunalpolitik:Bronze für politisches Ehrenamt

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Neben 20 Dank-Urkunden bekommen fünf Kommunalpolitiker auch eine Medaille für ihre Verdienste überreicht. (Foto: Toni Heigl)

Landrat Stefan Löwl zeichnet 25 kommunalpolitische Amtsträger für ihr fortwährendes Engagement im Landkreis aus - unter ihnen auch Günter Meikis und Eva Rehm.

Von Luisa Müller, Dachau

Wer am Mittwochabend eine vom bayerischen Innenminister Joachim Herrmann (CSU) unterzeichnete Urkunde oder Verdienstmedaille in den Händen hielt, hat in den vergangenen Jahrzehnten vor allem eines bewiesen: Ausdauer und ein unermüdliches Engagement in kommunalpolitischen Ehrenämtern. 25 Persönlichkeiten wurden genau dafür im Landratsamt von Landrat Stefan Löwl (CSU) ausgezeichnet: für ihre besonderen Verdienste um die kommunale Selbstverwaltung.

"Politisches Ehrenamt ist jede Ehre wert", betonte Löwl vor den rund 45 Anwesenden im großen Sitzungssaal des Landratsamtes. Neben den 20 hauptamtlichen Politikern im Landkreis, gebe es rund 400 weitere kommunalpolitische Amtsträger. Sie seien von konstitutiver Bedeutung für die Demokratie. Deren Würdigung sei eine schöne Tradition im Landkreis, die ihm persönlich sehr wichtig sei, so Löwl.

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Neben 20 Dank-Urkunden, wurden auch fünf Bronzemedaillen vergeben: Über diese Medaille freuten sich Günter Meikis aus Karlsfeld, Eva Rehm aus Erdweg, Simon Landmann aus Bergkirchen, Johannes Böswirth aus Hebertshausen und Georg Sonnenberger aus Schwabhausen.

Die Anforderungen, die ein Bürger erfüllen muss, um eine solche Auszeichnung zu erhalten, sind hoch - politisches Ehrenamt allein reicht dafür nicht aus. Für eine Medaille müssen die Ehrenamtlichen durch ihr Engagement die Interessen der kommunalen Selbstverwaltung in Bayern gefördert haben. Je nachdem, wie lange sie sich schon ehrenamtlich engagieren, wird die Medaille in Bronze, Silber oder Gold verliehen.

Eine Goldmedaille wird allerdings nur in außergewöhnlichen Fällen überreicht. Demnach komme für eine solche Auszeichnung nur in Betracht, wer sich in "hervorragender Weise" um die kommunale Selbstverwaltung in Bayern verdient gemacht und diese durch seine Leistungen entscheidend mitgeprägt und gefördert habe. Im Landkreis wurde die Goldmedaille erst zweimal vergeben: an den früheren Dachauer Oberbürgermeister Lorenz Reitmeier und Altlandrat Hansjörg Christmann.

"Ich wusste gar nicht, dass ich so viel gemacht habe"

Besonders gerührt von der Auszeichnung zeigte sich Günter Meikis. Der 80-Jährige wurde unter anderem für seine kommunalen Dienste im Gemeinderat, als SPD-Fraktionsvorsitzender sowie als Werk- und Baureferent ausgezeichnet. Von 1996 bis 2002 war er stellvertretender Bürgermeister von Karlsfeld. "Von solchen Menschen lebt unsere Gesellschaft", stellte Löwl anerkennend fest, nachdem er die scheinbar endlos lange Liste der ehrenamtlichen Tätigkeiten verlesen hatte. Erst im Jahr 2020, als dienstältestes Mitglied im Gemeinderat, zog sich Meikis aus der Kommunalpolitik zurück. Er kommentierte seine lange Liste an Ehrenämtern fast überrascht: "Ich wusste gar nicht, dass ich so viel gemacht habe. Ich bin begeistert."

Auch Eva Rehm freute sich sichtlich über ihre Auszeichnung. Der Landrat bezeichnete die Christsoziale als "das aktivste Mitglied im Gemeinderat" bis zu ihrem Ausscheiden im Jahr 2020. Sie wurde unter anderem für ihr ehrenamtliches Engagement im Gemeinderat, in der Schulverbandsversammlung, als Schulreferentin und als stellvertretende Landrätin geehrt. Über ihre Zeit als stellvertretende Bürgermeisterin der Gemeinde Erdweg von 1996 bis 2014 sagte Löwl: "Du hast das immer mit Energie, Kraft und Zeitaufwand ausgeübt."

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