Auftaktveranstaltung:Vorbereitet auf die Energiewende

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Zuletzt müssen die Türen geschlossen werden, weil der Saal im Indersdorfer Gasthaus Doll überfüllt ist. (Foto: Toni Heigl)

An die 300 Interessierte kommen zum ersten Infoabend der Genossenschaft Bürgerenergie Dachauer Land. Für künftige Mitglieder gibt es gleich Anreize.

Von Alexandra Vettori, Markt Indersdorf

Damit hatten nicht mal die Initiatoren gerechnet: So viele Menschen waren am Donnerstagabend in das Gasthaus Doll nach Markt Indersdorf gekommen, dass davor ein regelrechtes Parkchaos entstand, und sich viele vor dem Saal an den Eingang drücken mussten, um noch etwas zu verstehen.

Michael Reiter, Bürgermeister von Altomünster, hatte vor einem guten Jahr die Idee zur Gründung der Energiegenossenschaft, schnell waren dann noch die Bürgermeister der Nachbarkommunen Markt Indersdorf und Hilgertshausen-Tandern dabei, mittlerweile auch Röhrmoos. Die Energiewende werde kommen, so viel sei sicher, mit Windrädern und Groß-Fotovoltaik, so führte Reiter aus. "Wir wollen nicht, dass das dann Investoren von irgendwoher machen", erklärte er die Motivation zur Genossenschaftsgründung. Vielmehr solle die regionale Energie den Menschen im Landkreis dienen, auch finanziell.

Mit 100 Euro ist man dabei

Für 100 Euro können ab sofort Bürger und Bürgerinnen, Kommunen, Firmen und Vereine Mitglied in der Genossenschaft werden. Maximal 50 Anteile können gezeichnet werden, ganz einfach online auf der Homepage der Genossenschaft unter www.buergerenergie-dachauerland.de. Ausschließlich Genossenschaftsmitglieder können im zweiten Schritt dann der Genossenschaft über Nachrangdarlehen Geld leihen und sich so an einzelnen Energieprojekten direkt beteiligen und an den gewährten Zinsen verdienen.

Das wird aber noch dauern, deshalb kündigte Genossenschaftsvorsitzender Martin Bednarz als erstes Zuckerl für die neuen Mitglieder eine Kooperation mit der Bürgerenergiegenossenschaft Freisinger Land an. Das bedeutet, Dachauer Genossenschaftsmitglieder können schon jetzt den regionalen Freisinger Ökostrom beziehen, "zu sehr fairen Konditionen", wie Bednarz betonte. Die Umstellung sei "fast ab sofort" möglich - und zwar einfach und digital.

Als zweites Zuckerl hat sich die Dachauer Bürgerenergiegenossenschaft ein Balkonkraftwerk-Projekt überlegt. In Zusammenarbeit mit einer regionalen Firma bietet man Klein-Photovoltaikanlagen für 549 Euro an, Installation durch den Fachmann inklusive. Über Großprojekte konnten und wollten Vorstand und Aufsichtsrat der Genossenschaft noch nicht viel sagen. Nur so viel: Verschiedene Gespräche laufen.

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